Jagd vergeben: Bürger Franz Vybiralik, der seit 1975 Jagdpächter in Hattenhofen ist, erhält die Gemeindejagd für weitere neun Jahre. Dies hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Vybiralik war der einzige Bewerber. Er bezahlt seit 2008 jährlich 3.700 Euro Jagdpacht an die Gemeinde.
Verbandspolitik: Die drei Vertreter des Gemeinderats erhielten wie gewohnt ein freies Mandat zur Abstimmung bei der am 20. Mai stattfindenden Versammlung des Verbands „Raum Bad Boll“. Unter anderem geht es um Sicherheits- und Verkehrsfragen, um eine punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans (bei Nachbargemeinden) und um die Verbesserung der Breitbandversorgung.
Genügend Fußgänger?: Aktuell läuft die Zählung der Fußgängerströme im Oberdorf. Diese war nach einer großen Verkehrsschau im März beschlossen worden. Anlieger haben dort die Schaffung von drei neuen Zebrastreifen gefordert. Nach Auswertung der Zählungen wird das weitere Vorgehen wieder vor Ort besprochen.
Eigenbetriebe 2014 : Jeweils Gewinne im laufenden Betrieb – Kreditaufnahme für Sanierungen beschlossen
Die Jahresabschlüsse für die Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung 2014 hat der Gemeinderat jeweils einstimmig beschlossen. Bei der Abwasserbeseitigung ergibt sich ein Überschuss von rund 55.000 Euro, der in eine Ausgleichsrücklage fließt und bei künftigen Gebührenrechnungen dem Verbraucher zugutekommen soll. Durch eine letztes Jahr verschobene Kreditaufnahme ergibt sich im Vermögensplan ein Fehlbetrag von 152.000 Euro.
Günstiger Zins für 20 Jahre
Bei der Wasserversorgung wurde ein Gewinn von 9.000 Euro erwirtschaftet. Dieser fließt in eine Konzessionsabgabe an den allgemeinen Kämmereihaushalt. Auch hier gibt es im investiven Bereich aufgrund verschobener Kreditaufnahmen einen Fehlbetrag von 23.000 Euro. Beide Fehlbeträge werden dieses Jahr durch einen neuen Kredit ausgeglichen. Hierzu besorgt sich die Gemeinde das Geld bei der Landesbank Baden-Württemberg, zu einem Zinssatz von 1,47 Prozent, festgelegt auf 20 Jahre. Dafür hat sich der Gemeinderat nach intensiver Diskussion über die verschiedenen Kreditvarianten entschlossen.
Wasserverluste: Neues Kontrollsystem lohnt sich auch finanziell
Die Gemeinde wird weiterhin ihre Kanäle und Wasserleitungen sanieren. Erfreulich ist der geringe Wasserverlust von rund sechs Prozent. Nach Anschaffung des Kontrollsystems „Leak Control“ in 2012 können die Störtrupps der EVF auf Wasserverluste rasch reagieren und vor Ort die Löcher flicken. Auch finanziell hat sich die Anschaffung des Systems gelohnt: In drei Jahren wurden rund 20.000 Euro Personalausgaben bei der Lecksuche eingespart und musste für 18.000 Euro weniger Wasser bezogen werden.
In Hattenhofen lebt man sicher – 79 Prozent aller Straftaten aufgeklärt
Wie seit Jahren ist die Gemeinde Hattenhofen ein sicherer Ort. Dies zeigt die aktuelle Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik des Polizeireviers Uhingen. Dort liegt die Aufklärungsquote bei 1.621 registrierten Straftaten in16 Gemeinden bei knapp 58 Prozent und entspricht damit dem Landesdurchschnitt. In Hattenhofen konnten von 42 Straftaten 33 aufgeklärt werden, dies sind knapp 79 Prozent. Von 32 ermittelten Tatverdächtigen waren neun (gleich 28 Prozent) Ausländer, 12 Tatverdächtige (gleich 37,5 Prozent) waren unter 21 Jahre.
Die Häufigkeitszahl (Hz) drückt aus, wie das Verhältnis der Straftaten zur Einwohnerzahl ist. Die Hz in Baden-Württemberg liegt bei 5.592, in der autobahnnahen Gemeinde Aichelberg bei 4.908 und im Landkreis durchschnittlich bei 3.834. Von 16 Gemeinden liegt Hattenhofen mit 1.464 auf Platz 11. Nur in Dürnau, Börtlingen, Wäschenbeuren, Birenbach und Gammelshausen ist die Hz niedriger.
Während in 2013 kein Wohnungseinbruch in Hattenhofen stattfand, waren es in 2014 drei. Bundesweit hat die Zahl der Wohnungseinbrüche zugenommen. Insgesamt sind aber die Fallzahlen im Revier Uhingen gegenüber 2013 um 12 Prozent gesunken. Die größten Rückgänge sind bei Sachbeschädigungen, Rauschgiftkriminalität und Vermögensdelikten.
Jeder dritte Fahrer flieht bei Verkehrsunfällen
1.191 Verkehrsunfälle, das sind 4,4 Prozent weniger als in 2013 gab es im Revierbereich. Zu beklagen waren zwei Verkehrstote, vier weniger als 2013, 60 Schwerverletzte und 169 Leichtverletzte. Von 349 Verkehrsunfallfluchten im Revierbereich, das ist fast ein Drittel aller Verkehrsunfälle, konnten wiederum 114 (gleich 32,7 Prozent) aufgeklärt werden.
Bei Unfällen in Hattenhofen gab es einen Todesfall (der letzte war im Jahr 2006), vier Schwerverletzte, neun Leichtverletzte. 28 Unfälle waren im Ort, zehn außer Orts. Fußgänger und Radfahrer waren nicht betroffen.
Gemeinderat will keine Erweiterung der Tempo 30-Zone in der Ortsmitte – Beschilderung soll optimiert werden
Abgeblitzt ist die Verwaltung mit dem Antrag, den Tempo 30-Bereich am Rathaus bis zum Kreisverkehr auszudehnen. Lediglich BM Jochen Reutter stimmte dafür, der restliche Gemeinderat war geschlossen dagegen.
Das Gremium wandte sich auch gegen eine gelegentliche Radarüberwachung der Ortsmitte. Bei einer Gegenstimme wurde die Verwaltung beauftragt, die bisherige Beschilderung durch den Landkreis optimieren zu lassen und erneut zu beantragen, die Zahl „30“ auf die Straße zu malen. Ein Gemeinderat beantragte, die 30er-Zone komplett aufzuheben und auf der Ortsdurchfahrt durchgehend Tempo 50 zu erlauben.
Rund 90 Prozent fahren schneller als 30 km/h
1999 wurde die Ortsmitte neu gestaltet. Auf Antrag der Gemeinde hat der Landkreis damals den Fußgängerüberweg, der vorher auf Höhe des Rathauses war, auf Höhe der Gaststätte „Lamm“ verlegt und zwischen der Einfahrt ins Höfle und Hauptstraße 28 einen Tempo 30-Bereich eingerichtet. Eine Beschriftung der Hauptstraße mit der Zahl „30“ zur Verdeutlichung des Bereichs hatte der Landkreis nicht zugelassen.
Die gefahrenen Geschwindigkeiten liegen, nach Messungen mit dem gemeindlichen „Tempomat“ in 2011 und 2012, bei durchschnittlich 39 Kilometer bergauf und bei 43 Kilometer bergab. Diese Messungen fanden kurz nach Einfahren in den 30er-Bereich statt. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen bergauf bei 108 Kilometer in der Stunde, bergab bei 80 Kilometer. Im Schnitt fahren etwa 90 Prozent der Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich schneller als 30 km/h.
Verwaltung wollte geringere Geschwindigkeiten und weniger Lärm
Anwohner, Mitglieder des letzten Gemeinderats und auch das Radverkehrskonzept haben schon vor längerem angeregt, den Bereich zwischen den Radschutzstreifen im Unterdorf und im Oberdorf komplett als 30er-Zone anzulegen. Die Verwaltung, so Hauptamtsleiter Norbert Baar, verspreche sich durch die Erweiterung mit verbesserter Beschilderung eine Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit – auch wenn man realistischer Weise weiterhin mit Rasern rechnen müsse – und als Nebeneffekt eine Minderung des Verkehrslärms.
Gemeinderat: „Unnötig, verwirrend, Wegelagerei“
Die Haltung im Gremium war eindeutig und konträr zur Verwaltungsmeinung: Zwar müsse man die vorhandene Beschilderung verbessern. Die derzeitige „Modeerscheinung“, so ein Gemeinderat, in Ortsdurchfahrten auf Tempo 30 zu gehen, dürfe man jedoch nicht mitmachen. Und Radarmessungen seien reine „Wegelagerei“, damit strafe man die eigenen Bürger. Wegen von den Kurzzeitparkplätzen am Citybau ausfahrenden PKW müsse man eh ständig anhalten und könne nicht schnell fahren, so ein anderer Sprecher, dann müsse man nicht noch zusätzlich Tempo 30 anordnen. Ein Gemeinderat beantragte, die 30er-Zone am Rathaus komplett aufzuheben. Man habe dort weder eine Grundschule noch einen Kindergarten, die man besonders schützen müsse. Ein Unfallschwerpunkt sei der Bereich auch nicht. Es sei für jeden Autofahrer verwirrend, wenn es in Ortsdurchfahrten unterschiedliche Geschwindigkeitsbereiche gebe. Eine Lärmminderung werde die Temporeduzierung auch nicht bringen. Die Messergebnisse seien gar nicht so schlecht.
BM Reutter warnte davor, angesichts des Schülerverkehrs, auch an den dortigen Bushaltestellen, den vorhandenen 30er Bereich aufzuheben. Dem stimmte ein Gemeinderat zu, der sich allerdings ebenfalls gegen die Erweiterung der Zone aussprach.
Die Gemeinde wird nun beim Landratsamt die Verbesserung der bisherigen Beschilderung beantragen.
PM