„Ich bleibe auch als Bürgermeister ein Mensch“, versucht der neue Bürgermeister der knapp 4.000-Seelen-Gemeinde Amstetten zu hohe Erwartungen in seine neue Arbeit zu dämpfen und bittet schon mal um Verzeihung, sollten ihm Fehler unterlaufen. Das die Erwartungen an ihn überaus ambitioniert sind, daraus machten die Vorredner auf der Gemeinderatssitzung zur Amtseinsetzung von Raab vor über 400 Gästen in der Aurainhalle, keinen Hehl.
Förmlich und schnell ging die Verpflichtung und Amtseinsetzung Raab über die Bühne, zur Erleichterung durfte er seinen Verpflichtungstext sogar vom Blatt ablesen. Dann aber formulierten der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Schmohl, der auch dem Amtseid abnahm, und die nachfolgenden Redner Landrat Heiner Scheffold, Lonsees Bürgermeister Jochen Ogger, MdL Manuel Hagel, Personalratsvorsitzender Manfred Werner und der bisherige Arbeitgeber von Raab, Pfaffenweilers Bürgermeister Dieter Hahn, seine bisherigen Verdienste und die daraus resultierenden Erwartungen.
Raab ist Finanzfachmann erster Güte und hat hier sogar einen Lehrauftrag an den Verwaltungsschulen in Ludwigsburg und Stuttgart inne. Also wird per se erwartet, dass er zügig die Finanzen der Gemeinde saniert. Nach der langen krankheitsbedingten Abwesenheit des bisherigen Bürgermeisters Jochen Grothe, freut sich die Gemeinde, dass Raab die Verwaltung nun wieder führt und neue Ideen in die Verwaltung einbringt. „Als Mannschaftskapitän“ soll er den Weg vorgeben und vorangehen, formulierte es der Personalratsvorsitzende der Gemeinde, Manfred Werner. Dabei soll er Gemeinsamkeiten mit Gemeinderat, den Teilorten, der Verwaltung, der Kirchen, der Vereine und den Bürgern finden, mahnte Landrat Heiner Scheffold. Das Miteinander betonte auch Nachbarbürgermeister Jochen Ogger, ist man doch bei der Gemeinschaftsschule, dem Abwasserzweckverband, beim Kampf um bessere Zugverbindungen und bei der Forderung nach Ortsumgehungen der B10 auf eine enge Partnerschaft angewiesen. Das ländliche Gemeinden nicht zum Naherholungsgebiet der großen Städte Stuttgart und Ulm mutieren, das fordert MdL Manuel Hagel vom neuen Bürgermeister, gefordert sei auch die Entwicklung der Wirtschaftsstruktur. Der Bürgermeister der Schwarzwaldgemeinde Pfaffenweiler mahnte die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde aber zur Geduld und Gelassenheit mit dem 31-jährigen Bürgermeister. Er hat bisher einen guten Job gemacht und ist ein verlässlicher Partner.
Raab versicherte, dass er sich gerne an den Wahlkampf erinnern werde. Er war intensiv, aber es habe keine bleibenden Verletzungen bei ihm gegeben. Er werde, das machte er unumwunden deutlich, stets das Allgemeinwohl vor Einzelinteressen setzen. Zuallererst wird er aber auch als Bürgermeister ein Mensch bleiben, offen und für jeden erreichbar, aber auch mit Fehlern, die man ihm verzeihen möchte.
Foto: Bürgermeister Johannes Raab (links) und der 1.stv. Bürgermeister Heinrich Schmohl bei der Amtseinsetzng