Sonderauswertung Gesundheitswirtschaft der Konjunkturumfrage der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern zum Jahresbeginn 2018:

„Die baden-württembergischen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft sind zum Jahresauftakt positiv gestimmt“, fasst Professor Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer für den Bereich Gesundheitswirtschaft der baden-württembergischen IHKs federführenden IHK Hochrhein-Bodensee die Ergebnisse der Konjunktur-Sonderauswertung der Branche zusammen. Der IHK-Geschäftsklimaindex gibt im Vergleich zur Vorumfrage lediglich leicht nach. Er liegt mit 137 Zählern jedoch nach wie vor auf einem sehr guten Niveau. Dabei hat sich die Lagebeurteilung der Unternehmen weiter verbessert. Mehr als die Hälfte bewertet ihre aktuellen Geschäfte als gut. Lediglich 2,5 Prozent berichten von einer schlechten Lage. Dies ist eine Verbesserung um fast drei Punkte. Die Geschäftserwartungen sind nach wie vor zuversichtlich. Die Unternehmen stellen sich auf eine Stabilisierung der aktuellen Lage ein. Fast 60 Prozent der Branche rechnen mit gleichbleibenden Geschäften. Knapp ein Drittel geht von einer Verbesserung aus.

Die gute Stimmung lässt sich auch in der Einstellungsbereitschaft ablesen. Mit einem Anteil von rund elf Prozent der Betriebsstätten (1) und rund 540.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2) nimmt die Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg eine enorm wichtige Rolle als Konjunktur- und Jobmotor ein. „In der Branche dominiert ein positiver Beschäftigungstrend“, so Prof. Marx weiter. Während die überwiegende Mehrheit an der aktuellen Belegschaft festhalten möchte, planen 24 Prozent der Branche, neues Personal einzustellen. „Mit Besorgnis stellen wir allerdings fest, dass der Fachkräftemangel zunehmend zur Beschäftigungsbremse wird. Immer mehr Unternehmen werden Schwierigkeiten haben, die passenden Kandidaten auf dem zunehmend engen Arbeitsmarkt zu bekommen. Der Fachkräftemangel ist schon jetzt das am häufigsten genannte Risiko für die weitere Entwicklung. Auch steigende Arbeitskosten bereiten einem großen Teil der Unternehmen Sorgen“, relativiert Marx das Stimmungsbild.
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(1) Datenbasis: Betriebsstätten mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Stand: Juni 2017 (Arbeitsortprinzip)
(2) siehe Fußnote 1

Neben der hohen Einstellungsbereitschaft ist auch die Investitionsneigung der Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg deutlich gestiegen. Die regionalen Unternehmen der Branche stellen sich weiter gut für die Zukunft auf. So wollen im Jahresverlauf 36 Prozent vermehrt in Innovationen und 39 Prozent in Digitalisierung investieren. Für 28 Prozent der Unternehmen sind Investitionen in Erweiterungen das Hauptmotiv – ein deutlicher Beleg für das Vertrauen der Betriebe in die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Dieses Vertrauen muss nun allerdings auch von der Politik unterfüttert werden. „Der konjunkturelle Rückenwind bildet eine starke Basis für eine zukunftsorientierte Politik. Damit wir aber auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort bleiben, dürfen wir die wirtschaftliche Lage nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen jetzt investieren, um den Erfolg von morgen zu sichern – in Fachkräfte, Infrastruktur und Digitalisierung“, fährt Marx fort.

Untermauert wird die positive konjunkturelle Entwicklung durch sehr gute Exporterwartungen der Branche. Nur elf Prozent der Exporteure rechnen mit einem Rückgang, 46 Prozent der Unternehmen erwarten dagegen ein weiteres Wachstum.
IHK-Geschäftsklimaindex:

Mit dem bundesweit einheitlichen Geschäftsklimaindikator hat die IHK-Organisation ein Markenzeichen für ihre Konjunkturumfragen geschaffen. Der Geschäftsklimaindikator spiegelt das Ergebnis der Um-frage in einer einzigen Größe wider. Der IHK-Konjunkturklimaindikator wird als geometrisches Mittel der Lage- und Erwartungssalden berechnet. Ein Wert von 100 Zählern bildet die Grenze zwischen po-sitiver und negativer Grundstimmung.
PM

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