Neues Therapieverfahren bei Aortenaneurysma vermindert offene OP – ALB FILS KLINIKEN operieren auch komplizierte Aortenaneurysmen per Schlüssellochmethode

Die Operation eines Aortenaneurysmas gehört zu den technisch anspruchsvollsten Eingriffen in der Herz- und Gefäßchirurgie. Ein Aortenaneurysma ist eine Erweiterung der Hauptschlagader. Die Ausbuchtung kann in allen Bereichen der Aorta entstehen. Die Hauptgefahr bei einem Aortenaneurysma besteht darin, dass es plötzlich reißt und der Betroffene dann innerlich verblutet. Das Gefäßzentrum der ALB FILS KLINIKEN hat seine Therapiemethoden jetzt erweitert. Damit können die Ärzte noch mehr Operationen minimal-invasiv durchführen als bisher. Der Vorteil: Es sind nur kleine Schnitte nötig, der Patient verliert weniger Blut und erholt sich schneller.

Für die Versorgung von Aortenaneurysmen hat sich die endovaskuläre Ausschaltung durch sogenannte Stents bewährt. Das bedeutet, eine künstliche Gefäßstütze wird durch das Gefäßsystem und ohne operative Eröffnung der Bauchhöhle oder des Brustraums eingesetzt. „Diese Methode stellt für allem für ältere und kranke Menschen das deutlich schonendere Verfahren dar und wird schon seit vielen Jahren von uns zur Behandlung eingesetzt“, erklärt Dr. Peter Richter, Chefarzt und Leiter des Gefäßzentrums der ALB FILS KLINIKEN. „Dadurch kann bei einer überwiegenden Zahl der behandelten Patienten das Aneurysma dauerhaft ausgeschaltet werden“, so der Mediziner.

Dennoch kommt es vor, dass aufgrund anatomischer Gegebenheiten der Stent nicht optimal an die Gefäßwand anlegt oder die Andockstelle nicht gut abdichtet. Das heißt, das Aneurysma kann gegebenenfalls wieder auftreten. „Bisher mussten wir in so einem Fall, dann doch die offene OP wählen oder einen weiteren Stent einsetzen“, berichtet Dr. Richter aus der Vergangenheit. Um in diesem Fall auch minimalinvasiv eingreifen zu können, setzen die ALB FILS KLINIKEN jetzt sogenannte Endostapler ein. Dabei handelt es sich um ein steriles Einwegprodukt, das sich aus einem steuerbaren Führungskatheter und einem batteriebetriebenen Freisetzungssystem besteht. Mit ihrer Hilfe werden Gefäßschrauben, die sogenannten EndoStaples, eingesetzt. Diese sind rund fünf Millimeter lange spiralförmig geformte Drähte mit circa drei Millimeter Durchmesser. Sie sorgen dafür, dass die Stentprothesen dauerhaft und sicher miteinander oder die Stentprothesen mit der Gefäßwand verbunden werden. Professor Stephan Zangos, Chefarzt des Institutes für diagnostische und interventionelle Radiologie der ALB FILS KLINIKEN, erklärt das moderne Verfahren: „Während der Behandlung wird der steuerbare Führungskatheter unter Röntgenkontrolle an die Stelle vorgebracht, an der die Fixierung der Stent-Prothese erfolgen soll. Mittels des Freisetzungssystems werden die Gefäßschrauben dann an der gewünschten Stelle platziert.“

„Im Gefäßzentrum der ALB FILS KLINIKEN bieten wir das gesamte Spektrum moderner Gefäßmedizin auf höchstem Niveau an, angefangen von der medikamentösen Behandlung von Gefäßerkrankungen, über sämtliche interventionelle Behandlungsmethoden mit Kathetern, Ballons und Gefäßstützen, den Stents, bis hin zu operativen Eingriffen“, so Zentrumsleiter Dr. Peter Richter. Mit Hilfe dieser modernen Techniken kann heute bereits eine Vielzahl an operativen Eingriffen wesentlich schonender mittels Schlüsselloch-OP durchgeführt werden. So werden über 70 Prozent der Aortenaneurysmen im Gefäßzentrum mittels Stentgrafts versorgt. Beim Endostapler-Verfahren gehören die ALB FILS KLINIKEN zu einem der erfahrensten Zentren in Baden-Württemberg.

 

Hintergrund Gefäßzentrum:

Im Gefäßzentrum der ALB FILS KLINIKEN arbeiten die Allgemeinchirurgische Klinik mit Schwerpunkt Gefäßchirurgie, die Klinik für Kardiologie sowie das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie der Klinik am Eichert eng zusammen. Diese Kooperation von Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten ist eine der Grundlagen für die optimalen Behandlungsmöglichkeiten. Die Abteilung ist als interdisziplinäres Gefäßzentrum von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert. Jährlich werden etwa 1.500 operative Eingriffe am Gefäßsystem durchgeführt. Gefäßkrankheiten sind eine Volkskrankheit und nehmen insbesondere auch aufgrund der älter werdenden Bevölkerung an Bedeutung zu. So hat beispielsweise bereits jeder dritte Deutsche über 40 Jahren erste Anzeichen einer Gefäßverkalkung, der sogenannten Arteriosklerose. Für den Landkreis Göppingen mit seinen über 250.000 Menschen bildet das zertifizierte Gefäßzentrum daher einen wichtigen Baustein für die medizinische Absicherung und Daseinsvorsorge.

Foto (Max Radloff): Kleiner Schnitt statt riskanter OP: Die Chefärzte Professor Stephan Zangos und Dr. Peter Richter wenden eine schonende OP-Methode bei Aortenaneurysmen an.

PM

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