Hattenhofen: „Herausragende Freundin der Gemeinde“ – Verabschiedung von Doris Gülch nach 50 Jahren im Rathaus

Offiziell ging sie am 1. März 2016 in Rente. Danach half sie noch stundenweise, immer Donnerstag Vormittag im Vorzimmer und an der Telefonzentrale, bis 31. Dezember 2017 im Rathaus aus. Nun hat Bürgermeister Jochen Reutter die frühere Standesbeamtin Doris Gülch nach über 50 Jahren Zugehörigkeit zum Rathaus im Kreis von aktuellen und früheren Kolleginnen und Kollegen verabschiedet. Auch der frühere Bürgermeister und ehemalige Gemeinderäte waren als langjährige Weggefährten bei der Verabschiedung dabei.

Mit 16 Jahren, noch unter Bürgermeister Hugo Veyl, begann die gebürtige Bezgenrieterin Doris Gülch im April 1967 ihre Ausbildung auf dem Hattenhofer Rathaus. Seitdem hat sie drei Bürgermeister, Generationen von Kolleginnen und Kollegen sowie Auszubildenden und ein knappes Dutzend Gemeinderatsgremien erlebt. Nach der Arbeit im Vorzimmer des Bürgermeisters und zusätzlich eine Zeit lang als Schulsekretärin übernahm Doris Gülch die Aufgabe einer Standesbeamtin sowie das Rentenwesen, das Friedhofswesen, das Grundbuchamt und vieles mehr. Ihre letzten aktiven Jahre arbeitete sie im Bürgerbüro, bevor sie aushilfsweise im Vorzimmer wieder auf ihre erste Station zurückkehrte.

Bürgermeister Jochen Reutter lobte ihre zahlreichen guten Eigenschaften: Umsicht, Gründlichkeit und Akribie,  Fleiß, gute Laune, Hilfsbereitschaft, enormes Fachwissen, Loyalität, kaum Krankheitstage – und eine sehr hohe Beliebtheit in der Bevölkerung. Für jede und jeden habe Doris Gülch, so Reutter, ein offenes Ohr gehabt und immer mehr getan und geholfen, als sie von Rechts wegen verpflichtet gewesen wäre. Mit ihrem Beispiel sei sie eine herausragende Freundin der Gemeinde Hattenhofen. Vor allem bei älteren Einwohnerinnen und Einwohnern, die Doris Gülch noch als junge Rathausmitarbeiterin kennen, ist sie heute noch – wertschätzend gemeint – „die Doris“.

Mit einem Korb voller Geschenke und verschiedenen Darbietungen bedankten sich die Gemeinde offiziell und die Bediensteten privat bei ihrer langjährigen Kollegin. Der ehemalige Bürgermeister Peter Klass, der 28 Jahre ihr Vorgesetzter war, ließ zusammen mit Doris Gülch anhand verschiedener Anekdoten die „alten Zeiten“ aufleben. Beide schilderten den enormen Wandel in der Verwaltungsarbeit, der Bürotechnik und im Rathaus selber – vom Plumpsklo mit Deckel über maschinegeschriebene Matrizen bis zur heutigen Digitalisierung.

Sie sei immer sehr gern ins Rathaus gegangen, so Doris Gülch, die sich für die „sehr schöne Zusammenarbeit“ bei allen Kolleginnen und Kollegen bedankte. Sie werde auch weiterhin immer wieder mal auf ein „B‘süchle“ vorbeischauen. Bei Pizza und verschiedenen Salaten ließen es sich die Geehrte und ihre Gäste anschließend im hübsch dekorierten Farrenstall schmecken.

PM

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