Am 17. Januar haben sich Vertreter der Kommunen entlang des Filstals sowie Interessensverbände und beteiligte Behörden im Rathaus Ebersbach zusammengefunden, um die Möglichkeiten einer Radschnellverbindung von Plochingen bis Geislingen auszuloten.
Das Land Baden-Württemberg möchte bis zum Jahr 2025 insgesamt zehn Radschnellverbindungen realisieren und fördert deshalb Machbarkeitsstudien, die mögliche Trassen für solche Verbindungen aufzeigen sollen. Mit Radschnellverbindungen werden vor allem Pendler angesprochen. Die Funktion neuer Premium-Radwege liegt darin, mit gut ausgebauten und kreuzungsarmen Verbindungen Wohnschwerpunkte mit Arbeitsplätzen, Ausbildungsstätten und Einkaufsmöglichkeiten zu verbinden.
In mehreren Schritten wird im Rahmen der Expertise in enger Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, der Naturschutz- und Straßenverkehrsbehörde und Interessensverbänden eine favorisierte Trasse durch das Filstal erarbeitet. Dabei ist es wichtig, dass die vorgegebenen Standards des Landes auf dem größten Teil der Strecke eingehalten werden, um später auch als Radschnellverbindung gelten zu können und entsprechende Fördermittel zu erhalten. Ziel der Studie ist, sowohl Erkenntnisse über die baulichen Realisierungschancen zu erhalten, als auch das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen der Infrastruktur überschlägig zu ermitteln. Im Rahmen der Studie wird auch eine mögliche Zwischennutzung der Trasse der ehemaligen Boller Bahn als Radweg im Zulauf auf die neue Schnellverbindung überprüft.
Sowohl Landrat Edgar Wolff als auch die Mitarbeiter des beauftragten Planungsbüros VIA aus Köln stellten gleich zu Beginn klar, dass dieses große und wichtige Projekt nicht ohne Schwierigkeiten und Kompromisse realisiert werden kann. Die Fahrradexperten hatten 2011 bereits die als beispielhaft geltende Radverkehrskonzeption für den Landkreis Göppingen erarbeitet.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass sich nur durch eine gute Radinfrastruktur Veränderungen im Modal Split zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel verwirklichen lassen. „Es ist unser Ziel, gerade auch im Alltagsverkehr mehr Menschen für umweltfreundliche Mobilitätsformen zu gewinnen“, bat Wolff alle Beteiligten, nach Kräften an dem ehrgeizigen Projekt mitzuarbeiten. Eine attraktive Radschnellverbindung im Filstal sei hier ein Baustein in die richtige Richtung. Auch in den Nachbarkreisen wird bereits eifrig geplant. Mit einem nahtlosen Übergang an die ebenfalls angedachte Radschnellverbindung im Landkreis Esslingen würde die Verknüpfung des Landkreises Göppingen mit der Region Stuttgart deutlich verstärkt.
PM