FRISCH AUF! begann, bedingt durch das Fehlen von Kevynn Nyokas und Felix Lobedank, mit Tim Kneule auf Halbrechts. Der Auftakt ins Spiel mißriet aus Sicht von FRISCH AUF!, weil der THW bärenstark startete. Die ersten sechs Angriffe des Deutschen Meisters fanden ihr Ziel und der FRISCH AUF!-Angriff hatte seinerseits noch Sand im Getriebe.
Einige Anspielfehler nutzten die Kieler zu Tempogegenstößen und schon nach 5 Minuten stand es 6:2 für die Heimmannschaft. Beim 8:2 für Kiel sah es sogar nach einer hohen Niederlage für FRISCH AUF! aus, aber das Team von Trainer Magnus Andersson konnte sich im Verlauf der ersten Halbzeit stabilisieren. Über lange und geduldig vorgetragene Angriffe kam FRISCH AUF! immer wieder zu Chancen, die dann auch zur Verkürzung des Rückstandes genutzt werden konnten. Von einer Steigerung der Abwehr profitierte auch Torwart Primoz Prost, der jetzt seinen Vorderleuten auch mit gehaltenen Bällen helfen konnte. Youngster Jona Schoch kam ab Mitte der ersten Halbzeit ebenfalls zum Einsatz, um Tim Kneule und Zarko Sesum Verschnaufpausen zu verschaffen. Die Aufholjagd führte bis zum 14:13-Anschlusstreffer durch Christian Schöne und Dragos Oprea hatte kurz vor der Halbzeitsirene die Chance auf den Ausgleich, traf aber nur das Außennetz. Immerhin veranlasste das gute Spiel von FRISCH AUF! den Heimtrainer Alfred Gislason dazu, seinen Torwart Andreas Palicka, der eigentlich geschont werden sollte, für die zweite Halbzeit zu aktivieren.
Der Ausgleich zum 14:14 fiel aber sofort zu Beginn der zweiten Halbzeit. Und nicht nur das: FRISCH AUF! konnte mit 15:17 in Führung gehen, weil jetzt die beste Phase der Grün-Weißen anstand. Im Angriff konnte vor allem Tim Kneule immer wieder kraftvoll durchbrechen und hinten hielt Primoz Prost mehrfach glänzend. Dass auf der Kieler Bank nur kurzzeitig Nervosität aufkam, lag zum einen daran, dass der THW jetzt wieder zulegen konnte, zum anderen aber auch daran, dass bei FRISCH AUF! jetzt mit Tim Kneule auch noch der beste Spieler mit Wadenproblemen ausfiel. Die Kieler drehten das Spiel binnen weniger Minuten und beim Stand von 23:18 legte sich die Aufregung des Heimpublikums allmählich wieder. So sehr sich FRISCH AUF! auch ins Zeug legte, ein erneutes Aufholen war jetzt – angesichts der personellen Probleme – nicht mehr möglich. Gegen Ende der Partie wechselte Rechtsaußen Anton Halen in den rechten Rückraum und Jona Schoch auf Halblinks, um Zarko Sezum zu entlasten. Im Schlußspurt konnte der THW Kiel wieder zu einfachen Treffern kommen, aber FRISCH AUF! hielt das Ergebnis am Ende mit 28:21 in Grenzen. Insgesamt sahen die Zuschauer in der Halle und an den TV-Geräten ein gutes FRISCH AUF!-Spiel.
FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson: „Ich gratuliere dem THW Kiel zu zwei verdienten Punkten. Wir haben bis zur 38. Minute eine Überraschung gesehen, aber dann haben wir beim Stand von 15:17 einen Siebenmeter und eine Überzahl vergeben. Das bestraft der THW natürlich. Ich bin aber stolz auf meine Mannschaft, denn wir haben 60 Minuten gekämpft“.
THW: Sonne-Hansen (1.-30.), Palicka (31.-60.), Ege (n.e.); Duvnjak 3, Toft Hansen 3, Weinhold 4, Wiencek, Ekberg 2, Lauge, Canellas 1, Dahmke 5/1, Palmarsson 1, Jicha 2, Vujin 7.
FRISCH AUF!: Prost, Marinovic (n.e.); Kraus 3, Kneule 4, Oprea, Schoch 1, Schöne 3, Späth 3, Beljanski 1, Sesum 2, Schiller 2, Halen 2.
Strafen: 4/2.
Zuschauer: 10285 (ausverkauft).
Schiedsrichter: Schulze / Tönnies.
PM