Arbeitskreis Asyl formiert sich in Kuchen

Am 15. April trafen sich 22 Teilnehmer zur ersten Sitzung des vom Gemeinderat initiierten Arbeitskreises Asyl im Bürgerhaus. Vertreten waren neben Vertretern der Gemeindeverwaltung und aller Fraktionen des Gemeinderates auch Vertreter der beiden Sportvereine, der Kirchen, der Kindergärten, der Schule sowie zahlreiche Bürger.

Bürgermeister Bernd Rößner erläuterte zu Beginn die Aufgaben der Gemeinde Kuchen, Asylbewerber in der Gemeinde unterzubringen. Zwölf Mitglieder zweier Familien aus Bosnien-Herzegowina und Mazedonien sind zurzeit in einem gemeindeeigenen Gebäude in der Hafengasse untergebracht. Zwei Kinder besuchen den gemeindlichen Kindergarten und drei Kinder die Grundschule. Ein 16-jähriges Mädchen besucht seit dem 22. April zudem einen Integrationskurs an der Justus-von-Liebig-Schule in der Oede in Göppingen.

Katharina Ockert, als Sozialbetreuerin des Kreises für die Flüchtlinge in Kuchen zuständig, ging weiter auf die Probleme der Flüchtlinge im Alltagsleben ein. In Kuchen erleichtere der Umstand, dass beide Väter in Deutschland geboren sind und relativ gut Deutsch sprechen, die Arbeit. Die Familie aus Mazedonien spricht zudem Türkisch, was die Integration zusätzlich erleichtere.

Gemeinderatsmitglied Joachim Abel wurde nach einer Vorstellungsrunde von den Teilnehmern zum Sprecher des Arbeitskreises gewählt. Er erläuterte anschließend die Aufgaben des Arbeitskreises: Der Arbeitskreis soll die Sozialbetreuerin in ihrer Arbeit unterstützen. Dadurch, dass Vertreter der Kindergärten und der Schulen im Arbeitskreis vertreten sind, kann man bei auftretenden Problemen schnell reagieren, zum Beispiel mit Nachhilfeunterricht. Weiter gibt es Bedarf bei ehrenamtlichen Hilfeleistungen wie z. B. Deutschunterricht, Fahrdienste, Unterstützung bei Arzt- und Behördenbesuchen. Ein Bedarf besteht auch immer wieder an Sachleistungen. Auch sollen die erwachsenen Flüchtlinge nach Möglichkeit arbeiten. Das Gesetz sieht hier die Möglichkeit vor, dass Flüchtlinge bis zu 100 Stunden im Monat für 1,05 EUR für die Kommune bzw. gemeinnützige Organisationen und Kirchen arbeiten dürfen. Wichtig ist auch die Integration der Flüchtlinge ins gemeindliche Leben. Sport im Verein, Besuch von kirchlichen und sozialen Gruppen, Besuch von Festen in der Gemeinde.

Einige gute Ergebnisse konnten auf bzw. im Anschluss an die Sitzung erzielt werden: kleinere Probleme mit dem Kindergarten und der Schule konnten besprochen und geklärt werden. Ein 19-jähriger Bosnier trainiert erfolgreich in der 2. Fußballmannschaft des FTSV und das 16-jährige Mädchen wird demnächst die Handballmannschaft der weibl. Jugend B des TSV verstärken.

Gesucht werden zurzeit: Bekleidung aller Art, vor allem Sport und Badesachen sowie Schuhe. Für die Küchenausstattung fehlen elektrische Kleingeräte, Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Schneidbretter usw.  Nicht passende oder überzählige Sachen werden zum Diakonieladen nach Geislingen gebracht und kommen so anderen Flüchtlingen und Bedürftigen zugute.

Es gibt auch immer wieder Bedarf an kleineren Geldbeträgen, zum Beispiel für die Anschaffung von Büchern für den Deutschunterricht. Hierfür wird bei der AWO ein Spendenkonto eingerichtet.

Wer helfen oder spenden möchte, kann sich an mich wenden: Joachim Abel, Schillerstraße 15, Tel. 07331/9463204. Sachspenden können bei mir abgegeben werden.

Das nächste Treffen des Arbeitskreises Asyl findet am Mittwoch, 6. Mai um 17:00 Uhr im Bürgerhaus Raum 2 + 3 statt.

Info: Am 2. Mai findet von 16 bis 20 Uhr in der Paulusgemeinde in Geislingen ein Fest für Flüchtlinge, Helfer und Bürger unter dem Motto „ Bunt wie das Leben – Essen mit Freunden“ statt.

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