Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg – Streiks werden fortgesetzt

Nach der gestrigen ergebnislos zu Ende gegangenen vierten Verhandlungsrunde setzt ver.di die Streiks im Einzelhandel Baden-Württemberg unvermindert fort.

Landesweit streiken heute ganztägig rund 850 Beschäftigte. Betroffen sind die Unternehmen Ikea, Kaufland, real, OBI, Kaufhof, H&M, COS, Esprit und Zara – mit Filialen im Großraum Mannheim-Heidelberg, Stuttgart und Umgebung, Karlsruhe, Pforzheim, Esslingen, Reutlingen, Metzingen, Tübingen, Göppingen, Freiburg, Lörrach und Überlingen.

Die Arbeitgeber legten gestern kein neues Angebot vor. Insbesondere hielten sie daran fest, dass Teile der Tariferhöhung nicht in die Tariftabelle einfließen sollen. ver.di kritisierte die Arbeitgeberseite für ihre fortgesetzte Verweigerungshaltung; ihr bisheriges Angebot liegt noch deutlich unter den absehbaren Teuerungsraten für 2017 und 2018 und bedeutet damit reale Lohnsenkungen für alle Beschäftigten.

Auch in den kommenden Tagen wird ver.di zu Streiks aufrufen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 10. Juli (in Korntal-Münchingen) statt.

Die Arbeitgeber bieten bisher an:

Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 % für 2017 und 1,0 % für 2018. Zudem sollen pro Jahr 150 € als Einmalzahlungen (nicht auf die Tabelle) gezahlt werden.

ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %

– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €

– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €

– Laufzeit: 12 Monate.

Zudem wird an die Arbeitgeberseite die Forderung gerichtet, gemeinsam die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen – wie es bis zum Jahr 2000 üblich war –, um Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel entgegenzuwirken.

PM

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