Am liebsten noch einmal Kind sein!

Bei der Firma Margarete Ostheimer entsteht hochwertiges Holzspielzeug. Bei einem Besuch des Zeller Unternehmens machten sich die DRK-Senioren ein Bild vom aufwändigen Produktionsprozess.

Eine lustige Entenschar, ein bockiger Esel, fleißige Handwerker, Schaukelpferde und Ritterburgen – im Werksverkauf der Firma Margarete Ostheimer in Zell werden Kinderträume wahr. Holzspielzeug in allen Variationen, detailreich gestaltet und aufwändig verarbeitet, wartet hier auf Kinder, dies es zum Leben erwecken. Manch einer der „Großen“ wünscht sich angesichts der Vielfalt vielleicht, noch einmal Kind zu sein. So empfanden es auch die DRK-Senioren, die gemeinsam mit Traudl Lew die Produktion des Zeller Traditionsunternehmens besuchten. Hans-Jürgen Weller, ehemals Werkstattleiter des Spielwarenproduzenten, führte die Gruppe durch die Werkstätten und zeigte anhand eines kleinen Pferdchens die einzelnen Produktionsschritte. „Unser Holz stammt ausschließlich aus nachhaltiger Holzwirtschaft“, betonte der Pensionär und erklärte, welche Holzsorten sich für welche Produktlinien am besten eignen. Die Form des Spielzeugs wird auf das entsprechende Brett gestempelt, dann wird es ausgesägt, durchläuft anschließend zahlreiche Produktionsschritte bis zum liebevollen Bemalen und kommt dann in den Werksverkauf oder in Versandkisten und wird an zahlreiche Händler im In- und Ausland ausgeliefert.

Bei allen Produkten spielen grundsätzliche Überlegungen eine Rolle. „Wir machen Spielzeug aus Überzeugung und wollen Kindern Gutes in die Hand geben“, so Weller. Und so „ein Bewusstsein für wirkliche Qualität schaffen“. Alles sei „von Hand gestaltet und produziert“. Besonders wichtig sei die Nachhaltigkeit und „die Arbeit als Miteinander“. Das alles hat natürlich seinen Preis. Dass der durchaus gerechtfertigt ist, war nach dem Rundgang durch die Produktion, an deren Ende nach einem aufwändigen Prozess qualitätvolles Spielzeug steht, mehr als einleuchtend.

Bei Kaffee und Kuchen in der „Rosenau“ in Bad Boll ließen die DRK-Senioren den Nachmittag gemütlich ausklingen

 

Info:
Geschichte der Firma Margarete Ostheimer

1939 begannen Adeline und Walter Ostheimer eine eigene Spielzeugproduktion, nachdem die Nazis die Herstellung von Waldorf-Spielzeug verboten hatten. 1959 steigt die damals 29-jährige Tochter Margarete in den elterlichen Betrieb ein. Mit ihrem Vater entwirft sie den bis heute typischen Ostheimerstil. Mitte der sechziger Jahre ziehen Adeline und Margarete nach dem Tod von Walter nach Zell unterm Aichelberg und beginnen eine kleine Produktion in ihrer Wohnung. In den siebziger Jahren, als Holzspielzeug eine Renaissance erlebte, werden Mitarbeiter eingestellt und die Kollektion ständig erweitert. In den achtziger und neunziger Jahren werden die Produktionsstätten ständig erweitert. Heute werden 35 Mitarbeitende beschäftigt – darunter finden sich fünf integrative Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Zudem sind 100 Heimarbeitende und 15 weitere Betriebe Zulieferer für die Produktion in Zell.

PM

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