Wenn insgesamt 35 Feuerwehrfahrzeuge, hiervon 20 in den ersten Minuten, mit Blaulicht und Martinshorn nach Hohenstadt eilen, dann muss man Schlimmes befürchten. Glücklicherweise handelte es sich jedoch am Dienstagabend um eine groß angelegte Alarmübung der Feuerwehren auf der Baustelle des Steinbühltunnels.
Kurz nach 19 Uhr löste Kreisbrandmeister Prof. Dr. Reick den Alarm für die Rettungswehr der ATA (Arbeitsgemeinschaft Tunnel Albaufstieg) und die Feuerwehren aus Hohenstadt, Drackenstein, Wiesensteig, Mühlhausen, Gruibingen und Aichelberg, sowie für die Feuerwehren aus Merklingen und Laichingen des Alb-Donau-Kreises aus. Diese rückten gemäß den Alarmplänen aus, um die dargestellte Schadenslage zu bekämpfen. Angenommen wurde ein Brand im Steinbühltunnel. Dabei wurde von 13 verletzten, eingeklemmten bzw. vermissten Personen im Baustellenbereich ausgegangen. Das Szenario wurde durch künstlichen Rauch sowie Personenattrappen, eingeklemmt unter Fahrzeugen und Betonblöcken, simuliert. Nahezu drei Stunden dauerte die Übung für die insgesamt über 100 beteiligten Einsatzkräfte sowie die 40 weiteren Personen für die Übungsdarstellung, Überwachung und Dokumentation.
Insgesamt drei der derzeit von der ATA vorgehaltenen Rettungstrupps gingen zunächst in die Baustelle im Tunnel vor. Nach der ersten Brandbekämpfung war klar, dass aufgrund der angenommen Schadenslage Unterstützung von den umliegenden Gemeindefeuerwehren benötigt wird. Unter der Einsatzleitung von Kommandant Joachim Götz von der Freiwilligen Feuerwehr Hohenstadt wurden mehrere Zugverbände, bestehend aus Fahrzeugen von verschiedenen Feuerwehren, im Bereitstellungsraum zusammengestellt und in der Tunnelbaustelle in den Einsatz gebracht. Unterstützt wurde der Einsatzleiter vom Kreisbrandmeister und einer Führungsunterstützungseinheit aus Laichingen.
Insgesamt mussten 13 Personenattrappen gefunden, befreit, versorgt und ins Freie gebracht werden. Hierzu waren eine Brandbekämpfung und verschiedene Aufgaben in der technischen Hilfeleistung zu bewältigen.
Hohenstadts Bürgermeister Günter Riebort bedankte sich im Rahmen der Übungsnachbesprechung bei den Einsatzkräften und lobte die nahtlos erfolgte kreisübergreifende Zusammenarbeit.
Kreisbrandmeister Prof. Dr. Reick konnte sich während des Übungsverlaufs von der Einsatzbereitschaft und dem Leistungsvermögen der Rettungswehr und den Freiwilligen Feuerwehren überzeugen. Trotz des reibungslosen Ablaufs waren sich alle jedoch einig, dass es zwingend erforderlich ist, solche Übungen regelmäßig zu wiederholen. Für die Feuerwehren war es zudem wichtig, erste Erfahrungen im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben der Feuerwehren in der Betriebsphase des Tunnels zu sammeln.
PM