Kinder müssen früher gefördert werden

Damit Kinder und Jugendliche nicht verhaltensauffällig werden, fordert die familienpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Dr. Franziska Brantner, mit der Förderung bedeutend früher anzufangen, am besten schon vor der Geburt bei den Eltern.

Erst wenn Kinder und Jugendliche schon besonders auffällig in Erscheinung treten, Eltern und Lehrer nicht mehr akzeptieren, nicht mehr zur Schule gehen, erst dann schreitet die staatliche Führsorge ein, aber in einem deutlich zu bürokratischen Prozess, fließt doch immerhin jeder fünfte Euro statt in die Hilfe in die Bürokratie. Dabei könnte man mit frühzeitiger Beratung und Hilfestellung dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche gar nicht zu Problemfällen werden, die dann oft als letztes Mittel in teure Heime abgeschoben werden.

Kinder brauchen Zeit, so das Fazit von Franziska Brantner, bei einer Vortragsveranstaltung der Grünen in Donzdorf vor fast 40 Zuhörern, Trösten kann man nicht im Vorbeigehen. Die Arbeitswelt muss sich den Bedürfnissen  der Familien anpassen. Brantner fordert hier eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Eltern sollten mehr selbst bestimmen können, wann und wo sie arbeiten. Väter sollen mehr in die Betreuung eingebunden werden, die Kinderbetreuungszeiten verlängert und auf beide Elternteile gleich aufgeteilt werden.

In den Kindergärten fordert Brantner die Einrichtung von multiprofessionellen Betreuungsteams zur Förderung schwacher Kinder. In die Ganztagsschulen sollten Vereine und soziale Angebote integriert werden. Dies würde viele Eltern finanziell und zeitlich entlasten.

Zugleich fordert Brantner mehr Geld für Kinder in Armut. Viele alleinerziehende Elternteile leben von Hartz 4. Brantner fordert hier das Ehegattensplitting für neu geschlossene Ehen abzuschaffen und dafür das Geld direkt den Kindern zukommen zu lassen. Wenn Eltern keine Steuern bezahlen und damit auch nichts von einem Freibetrag haben, sollten sie den Freibetrag als Gutschrift ausbezahlt bekommen.

Was in der ersten drei Lebensjahren eines Kindes schief läuft, kann man später nur schwer wieder ausgleichen. Diese Erfahrung machte Franziska Brantner schon am Nachmittag, als sie mit dem Landtagsabgeordneten Alexander Maier und dem Bundestagskandidaten der Grünen, Dietrich Burchard, die Vinzentius-Jugendhilfe in Donzdorf besuchte. In fünf Wohngruppen werden hier durchschnittlich 35 Mädchen stationär betreut. Rund 150 Schüler besuchen die angegliederte Schule, die einen Schwerpunkt in der emotionalen und sozialen Förderung von Kindern und Jugendlichen setzt.

PM

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