Jetzt blüht wieder was: Saisonale Allergien im Kreis Göppingen weiter auf dem Vormarsch

Ständiges Niesen, verstopfte Nase, juckende Augen, Atembeschwerden – so sieht für manche die Kehrseite des Frühlings aus. Statt sprießende Gräser und duftende Blumen zu genießen, machen Allergie-Geplagte einen großen Bogen um Frühjahrsblüher. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Leidensgenossen. Eine Datenauswertung der AOK unter ihren Versicherten zeigt, dass im Landkreis Göppingen rund 5.730 Menschen im Jahr 2015 wegen Heuschnupfen behandelt wurden; 2.380 litten unter allergischem Asthma.

„Nicht alle Betroffenen gehen bei allergischen Symptomen zum Arzt. Viele lassen sich nur in der Apotheke beraten. Deshalb gehen wir von viel mehr Allergikern aus“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils, bei der rund 39 Prozent der Bevölkerung im Landkreis krankenversichert sind.

Auffällig bei den saisonalen Beschwerden ist die Verteilung auf die Geschlechter: Bis zum 19. Lebensjahr trifft der Heuschnupfen mehr Jungs als Mädchen. Ab dem Alter von 20 Jahren verkehrt sich das Bild und mehr Frauen leiden unter der Erkrankung. Besonders schwer erwischt es die Altersgruppen der 15- bis 24-Jährigen sowie der 45- bis 54-Jährigen.

Ähnlich sieht es beim allergischen Asthma aus: Bis zu einem Alter von 24 Jahren begeben sich deutlich mehr Männer in ärztliche Behandlung, danach suchen mehr Frauen eine Praxis auf. Am häufigsten klagen die 20- bis 29-Jährigen und die 45- bis 54-Jährigen unter Atembeschwerden.

„Allergien kann man inzwischen als Volkskrankheit bezeichnen. Jeder vierte Erwachsene sowie 15 Prozent der Kinder im Schulalter leiden bundesweit an einer Pollenallergie“, sagt AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein.

Wer gegen Pollen allergisch ist, dem rät die Medizinerin an Tagen mit starkem Pollenflug beim Autofahren die Fenster geschlossen zu halten. Außerdem empfiehlt sie vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen. Bei leichteren Beschwerden können Betroffene zu salzhaltigen Nasensprays und Nasenspülungen greifen. „Sind die Beschwerden stärker, reichen diese Präparate jedoch nicht aus. Trotzdem können sie zusätzlich zu den ärztlich verordneten Medikamenten genutzt werden, wodurch deren Dosis manchmal verringert werden kann.“

PM

 

 

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