ver.di Baden-Württemberg unterstützt als Mitglied des Bündnisses Krankenhaus statt Fabrik die folgende PM:

Bündnis Krankenhaus statt Fabrik kritisiert Regeln der Krankenhausfinanzierung – volle Unterstützung für die Forderung nach mehr Personal im Krankenhaus

Am 8. März wird in Saarbrücken eine Demonstration mit dem Motto „Aufstehen für mehr Personal!“ stattfinden. Die Beschäftigten der Krankenhäuser im Saarland stehen seit letztem Jahr in einer Auseinandersetzung für eine verbindliche Personalquote. Sie wehren sich gegen Überlastung am Arbeitsplatz, die auch zulasten der Patientinnen und Patienten geht.

Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik macht für diese Zustände das System der Fallpauschalen (engl. Diagnosis Related Groups, DRGs) verantwortlich:

„Schon bei Einführung des Abrechnungssystem der Fallpauschalen warnten Kenner des Gesundheitswesens vor dramatischen Fehlentwicklungen“, erklärt Dr. Nadja Rakowitz, Sprecherin des Bündnisses.

„Zehn Jahre später wissen wir: Die Warnungen waren berechtigt. In den Krankenhäusern herrschen Personalnot, sowie Über-, Unter- und Fehlversorgung zugleich.“ Bei den Entscheidungen über Behandlungen und Dauer des Krankenhausaufenthaltes werde nicht allein nach medizinischen Kriterien entschieden. Das DRG-System bewirke, dass bei diesen Entscheidungen zunehmend auch ökonomische Kriterien eine Rolle spielen. Krankenhäuser der Grundversorgung in öffentlicher Trägerschaft kommen durch dieses System in zunehmendem Maß in existentielle Not, immer mehr Krankenhäuser würden privatisiert.

„Die Beschäftigten, die am internationalen Frauentag in Saarbrücken auf die Straße gehen, wollen diese Missstände nicht länger mittragen. Dabei haben sie unsere volle Unterstützung! Wir unterstützen die not-wendige Forderung nach einer gesetzlichen Personalquote – mehr Personal im Krankenhaus ist besser für Alle!“, so Rakowitz weiter.

Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik besteht aus drei Landesbezirken der Gewerkschaft ver.di, Mitgliedern des globalisierungskritischen Netzwerkes attac, dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte und weiteren Initiativen.

Seit Anfang März ist es mit einem umfangreichen Informationsangebot zur Funktionsweise und Problemen der Krankenhausfinanzierung durch Fallpauschalen im Internet präsent.

Wir stellen unter www.krankenhaus-statt-fabrik.de Analysen, Argumentationshilfen, wissenschaftliche Studien und PowerPoint-Vorträge zu Auswirkungen des DRG-Systems zur Verfügung. Ziel der Bündnisarbeit ist es Rakowitz zufolge, mit intensiver Aufklärungsarbeit eine breite öffentliche Debatte über die DRGs als bewusst installiertes marktwirtschaftliches Steuerungsinstrument anzustoßen:

„Alle Aktiven, alle Interessierten, Beschäftigte und Patientinnen und Patienten, die nach Erklärungen suchen für die aktuellen Zustände in Krankenhäusern, die sich engagieren wollen für eine bedarfsgerechte Versorgung und die entsprechende Finanzierung, sind eingeladen, sich unsere Materialien anzueignen und an gegebener Stelle zu nutzen.“Alle unsere Materialien sind ausdrücklich zur weiteren Verwendung frei.

PM

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