In wohl kaum einer zweiten Gemeinde dieser Größe hat der Naturschutz einen so hohen Stellenwert wie in der kleinen Gemeinde Mühlhausen im Täle. Wobei der Gemeinderat und die Bürger hier an einem Strang ziehen, wie der Bürgermeister Bernd Schaefer versicherte.
Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium, war dann auch voll des Lobes über so viel Engagement. „Das Land hat Leuchtturmprojekte im Land erfolgreich umgesetzt, jetzt brauchen wir solche vorbildlichen Projekte, um das ganze Land zu erleuchten“, lobte Baumann die Gemeinde Mühlhausen.
Mit dem großen Engagement und Geld aus verschiedenen Fördertöpfen sowie Ausgleichsmaßnahmen wurden in Mühlhausen mehrere Heideflächen vom Bewuchs befreit und nun durch die Beweidung mit Ziegen dauerhaft als Wacholderheiden erhalten. Neu ist ein Hutewald, in dem zukünftig ebenfalls Ziegen weiden werden. Landschaftsprägende Feldhecken werden revitalisiert. Dazu kommt der Plan, die Fils im Ortsbereich zu renaturieren und den Fluss aus seinen engen Mauern zu befreien. Aus dem grauen Hochwasserschutz wird in der Gemeinde ein grüner Hochwasserschutz, den über die Renaturierungen werden auch Überschwemmungsflächen erzeugt. Renaturiert werden soll auch das Eselsbächle am neuen Gewerbegebiet. Hier wird zudem ein Auenwald angelegt.
Begleitet wird die Gemeinde bei der Umsetzung der vielen Maßnahmen vom Landschaftserhaltungsverband (LEV). Dessen Geschäftsführer Ulrich Lang verdeutlichte anhand einer Powerpointpräsentation den sichtbaren Wandel in der Landschaft, der heute zu einem wichtigen Tourismusfaktor geworden ist.
Gerne möchte die Gemeinde noch weitere Pflöcke einschlagen, jüngst ist der Zuwendungsbescheid für den Bau eines neuen interkommunalen Stalls für die Ziegen und Schafe der Weidegemeinschaft eingetroffen. Die Weidegemeinschaft übernimmt im Auftrag die Pflege der Heide- und Huteflächen mit Schafen und Ziegen und wird hierfür, da die Ziegenhaltung nicht kostendeckend ist, finanziell unterstützt. Die Weidegemeinschaft besteht bereits seit 2004 und hat weit über 250 Schafe und Ziegen in ihrem Bestand. Insgesamt werden heute über 100 Hektar Heide-, Magerrasen- und Huteflächen beweidet.
Alexander Maier versprach, sich als Landtagsabgeordneter in Stuttgart auch weiterhin dafür einzusetzen, dass genügend Geld für so beispielhafte Projekte zur Verfügung stellen. „Bei Fragen oder Problemen kann sich die Gemeinde stets an mich wenden“, versprach er.
Foto v. l.: Gemeinderat Martin Heller, Johannes Küchle, Mitglied der Weidegemeinschaft und 1. Stv. Bürgermeister, Bürgermeister Bernd Schaefer, Ulrich Lang, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes, Staatssekretär Andre Baumann und Landtagsabgeordneter Alexander Baumann (Im Hintergrund links eine Wacholderheide und rechte der neue Hutewald)
PM