Baden‑Württembergs Unternehmen exportierten im Jahr 2016 Waren im Wert von 191,7 Milliarden (Mrd.) Euro, das entsprach nach vorläufigen Ergebnissen einem Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2015. Gleichzeitig legten nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden‑Württemberg die Importe mit plus 3,8 Prozent deutlich zu und erreichten mit 161,6 Mrd. Euro ein Rekordergebnis.
Damit folgte die baden‑württembergische Außenwirtschaft nicht der Entwicklung im deutschen Außenhandel insgesamt (Ausfuhr +1,1 Prozent, Einfuhr +0,6 Prozent).
Dennoch konnte Baden‑Württemberg auch 2016 seinen Spitzenplatz im Vergleich der Bundesländer behaupten. Der Exportwert lag um 4,9 Prozent über dem Wert Bayerns (182,8 Mrd. Euro) und 6,5 Prozent über dem Wert Nordrhein-Westfalens (180 Mrd. Euro).
2016 wurde in den drei für die baden‑württembergische Exportwirtschaft besonders wichtigen Warengruppen vom Ausland deutlich weniger geordert. Die bedeutendste Warengruppe »Kraftwagen und Kraftwagenteile« verzeichnete einen Exportrückgang von 7,2 Prozent auf 47 Mrd. Euro. Damit resultierte der Hauptanteil der Einbußen im Gesamtexport aus dieser Branche. Auch die zweitwichtigste Position »Maschinen« war von Nachfragerückgängen betroffen (-4,6 Prozent auf 38 Mrd. Euro). Etwas weniger stark sanken mit minus 2,1 Prozent die Ausfuhren »Pharmazeutischer Erzeugnisse« (21,1 Mrd. Euro). Bei den Exporten von »Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« (13,2 Mrd. Euro) konnte der Vorjahreswert wieder erreicht werden und die Ausfuhren »Elektrischer Ausrüstungen« (13,0 Mrd. Euro) übertrafen diesen sogar leicht (+1,5 Prozent).
Während die Ausfuhren in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) nahezu auf dem Vorjahresniveau von rund 100 Mrd. Euro blieben, kamen aus der Eurozone deutlich positive Impulse. Hier steigerten sich die Exporte um 1,9 Prozent auf 64,1 Mrd. Euro. Vor allem die Niederlande, Italien, Spanien und Belgien trugen mit einem Plus von jeweils rund 4 Prozent zu dieser Entwicklung bei. In der Nicht-Eurozone1 entwickelten sich vor allem die Ausfuhren nach Polen besonders dynamisch (+7,1 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro).
Aus den Vereinigten Staaten – Baden‑Württembergs wichtigstem Handelspartner im Export – wurden erstmals seit 2009 deutlich weniger Waren nachgefragt. Die Ausfuhrwerte sanken um 9,4 Prozent auf 23,4 Mrd. Euro. Besonders betroffen vom Nachfragerückgang waren hier »Kraftwagen und Kraftwagenteile« (-20,8 Prozent). Frankreich lag – bei nahezu unverändertem Exportvolumen (14,3 Mrd. Euro) – auch 2016 an zweiter Stelle in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner. Dagegen näherte sich die Schweiz mit einem kräftigen Nachfrageplus (14,1 Mrd. Euro) stark an Frankreich an und rückte so auf den dritten Platz vor. China folgt bei stagnierenden Ausfuhrwerten (13,9 Mrd. Euro) auf Platz vier. Was den asiatischen Raum anbelangt, verzeichneten die Exporteure zwar insgesamt einen Nachfragerückgang (-5,5 Prozent auf 35,3 Mrd. Euro), doch kamen vor allem aus Japan (+7,0 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro) aber auch aus den ASEAN-Ländern (+3,5 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro) positive Impulse.
1 Hinweis: 2015 wurden umfangreiche Sonderrevisionen im Export Pharmazeutischer Erzeugnisse in das Vereinigte Königreich durchgeführt.
Tabelle 1
Ausfuhr Baden-Württembergs 2015 und 2016*) nach Bestimmungsländern | |||||
Bestimmungsland | 2015 | 20161) | Veränderung | ||
1.000 EUR | % | 1.000 EUR | % | ||
1) Vorläufige Ergebnisse.
2) Hinweis: 2015 wurden umfangreiche Sonderrevisionen im Export Pharmazeutischer Erzeugnisse in das Vereinigte Königreich durchgeführt. Datenquelle: Außenhandelsstatistik. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 |
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Exporte insgesamt | 195.987.595 | 100,0 | 191.711.299 | 100,0 | −2,2 |
darunter | |||||
Europäische Union (EU) | 99.442.550 | 50,7 | 99.685.653 | 52,0 | +0,2 |
Eurozone | 62.932.010 | 32,1 | 64.109.293 | 33,4 | +1,9 |
Nicht-Eurozone | 36.510.540 | 18,6 | 35.576.360 | 18,6 | −2,6 |
ausgewählte Länder | |||||
Vereinigte Staaten | 25.847.316 | 13,2 | 23.408.948 | 12,2 | −9,4 |
Frankreich | 14.432.186 | 7,4 | 14.345.421 | 7,5 | −0,6 |
Schweiz | 13.367.538 | 6,8 | 14.054.048 | 7,3 | +5,1 |
China | 13.916.281 | 7,1 | 13.910.542 | 7,3 | −0,0 |
Niederlande | 12.790.949 | 6,5 | 13.254.060 | 6,9 | +3,6 |
Vereinigtes Königreich2) | 14.372.273 | 7,3 | 12.174.352 | 6,4 | −15,3 |
Österreich | 8.879.370 | 4,5 | 8.949.051 | 4,7 | +0,8 |
Italien | 8.277.538 | 4,2 | 8.580.993 | 4,5 | +3,7 |
Spanien | 5.577.091 | 2,8 | 5.812.429 | 3,0 | +4,2 |
Polen | 5.292.914 | 2,7 | 5.669.582 | 3,0 | +7,1 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.