Verkehrszählung: Belastung in Hattenhofen im Rahmen – Gemeinderat wird Verbesserungen diskutieren

Die Hattenhofer Ortsdurchfahrt hat keine ungewöhnlich hohe Verkehrsbelastung. Die Fahrzeugzahlen, ab denen Lärmschutz erforderlich wird, werden deutlich unterschritten. Mehr als die Hälfte der täglichen Verkehrsbelastung ist Binnen-, Quell- und Zielverkehr. Der Schwerlastanteil liegt bei sechs Prozent. Dies sind die Ergebnisse der Verkehrsmessungen an zwei Tagen Mitte letzten Jahres durch das Ingenieurbüro Kölz.

Andreas Weber vom Büro Kölz stellte dem Gremium und den Zuhörern mit verschiedenen Schaubildern die ermittelten Zahlen vor. Die Analyse zeigt eine Querschnittsbelastung von 7.700 Fahrzeugen in 24 Stunden am Kreisverkehr, 7.500 Fahrzeugen in der Zeller Straße, 6.400 Fahrzeugen in der oberen Hauptstraße, 7.300 Fahrzeugen in der unteren Hauptstraße, 4.200 Fahrzeugen in der Albershauser Straße und 3.000 Fahrzeugen in der Schlierbacher Straße. In der Bruckwiesenstraße bei der Einfahrt zum Netto-Markt fahren 2.600 Fahrzeuge. Im Bereich Bruckwiesenstraße/Steigle sind es 700 Fahrzeuge in 24 Stunden, dies dürfte den Zahlen in anderen Wohngebieten entsprechen.

Belastung in Nachbarkommunen teilweise deutlich höher

In den Nachbargemeinden ist das Bild unterschiedlich: Auf der Ortsumfahrung von Zell u. A. fahren bis zu 7.200 Fahrzeuge, während bis zu 6.700 Kfz durch den Ort fahren. Durch Boll-Sehningen fahren (Messung im Jahr 2009) gut 13.000 Fahrzeuge – dies ist die höchste innerörtliche Zahl im Verbandsgebiet – und gut 9.000 Fahrzeuge durch die Badstraße. Auf der Hauptstraße an Dürnau entlang fahren bis zu 7.200 Fahrzeuge. Durch Gammelshausen fahren 6.500 Fahrzeuge, Richtung Heiningen allerdings 11.400 Fahrzeuge. Auf der Landstraße unterhalb von Aichelberg fahren 17.500 Kfz, ein- und ausfahrender Verkehr bei Aichelberg sind 4.900 Fahrzeuge.

Kein Lärmschutz gesetzlich erforderlich

Der Tagesmittelwert in der Hattenhofer Ortsmitte sind 6.500 Fahrzeuge. Ab 8.200 Fahrzeugen (bis vor kurzem lag der Grenzwert bei 16.400 Fahrzeugen) müssen die Kommunen oder Straßenbaulastträger einen Lärmaktionsplan aufstellen. In Hatten-hofen ist dies nicht erforderlich.

Innerörtlicher Verkehr nimmt zu

In der Relation zu den Einwohnerzahlen der anderen Voralbgemeinden sieht Andreas Weber die Verkehrsbelastung in Hattenhofen als eher gering an. Durch die historische entwickelte Form Hattenhofens als Straßendorf bekämen allerdings viele Einwohner an der Ortsdurchfahrt den Verkehr mit.

Der Schwerlastverkehrsanteil, wenn man Lieferwagen bis zu 2,8 Tonnen einrechnet, liegt bei 12,2 Prozent. Nur LKW ab 3,5 Tonnen zugrunde gelegt, sind es sechs Prozent. Jedenfalls, so Weber, könne man in der Hattenhofer Ortsdurchfahrt keine „Mautflüchtlinge“ feststellen. Das Verkehrsplanungsbüro Kölz misst im Raum Bad Boll seit dem Jahr 2002. Seitdem sei der überörtliche Verkehr etwa konstant geblieben, so Andreas Weber, während der innerörtliche Verkehr und der Quellverkehr (ausfahrender Verkehr, beispielsweise zum Arbeitsplatz) zunähmen. Pro Einwohner beziehungsweise Beschäftigten finden in Hattenhofen am Tag 3,5 Kfz-Fahrten statt.

Gemeinderat wird Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren

BM Jochen Reutter möchte nun den Abschlussbericht von Kölz abwarten und dann im Gemeinderat beraten, wie man mit den Zahlen umgeht. Denkbare Themen sind: Durchfahrtsverbot oder ein Nachtfahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen, zusätzliche Zebrastreifen (hier ist das aktuelle Ergebnis einer Verkehrsschau abzuwarten), ein Kreisverkehr an der Kreuzung Schlierbacher Straße/Albershauser Straße, die Ausweitung der Tempo 30-Zone am Rathaus bis zum Kreisverkehr – oder Tempo 30 komplett in den Ortsdurchfahrten, wie es einige Kommunen im Kreis Esslingen schon praktizieren.

Bei allen genannten Themen kann die Gemeinde nicht allein entscheiden, sondern sind vorgesetzte Behörden im Spiel.

PM

 

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/4337/

Schreibe einen Kommentar