Weit über 50 sogenannte „Ölboten“, in der Regel die Mesner der 40 katholischen Kirchen- und Teilkirchengemeinden aus dem ganzen Landkreis Göppingen, waren zur feierlichen Verteilung der Öle nach Geislingen, St. Maria gekommen, um die drei heiligen Öle, die tags zuvor von Bischof Dr. Gebhard Fürst in Rottenburg geweiht wurden, in Empfang zu nehmen.
Im sehr gut besuchten zentralen Dekanatsgottesdienst nahm Dekan Martin Ehrler in seiner Predigt Bezug auf die Bedeutung der Heiligen Öle: So sind „die Heiligen Öle Zeichen der Zuwendung Gottes. Diese wirkmächtigen Zeichen haben Anteil an der Fülle des Lebens“. „Diese Zuwendung Gottes feiert die katholische Kirche in den Sakramenten, gerade hier wird uns deutlich, sichtbar und erfahrbar, was wir glauben,“ führte er in seiner Ansprache aus. Gerade jetzt im bevorstehnden österlichen Ereignis – was unser Urgrund ist – der uns Kraft gibt bis auf den heutigen Tag, wird deutlich: “Sein Leid erinnert uns an unser Leid, seine Auferstehung nimmt uns hinein in unser Leben – das ist das Geheimnis unseres Glaubens“, was wir nicht nur an Ostern feiern. Dekan Ehrler in seinen Ausführungen weiter: „Er schenkt uns das Leben und er ruft uns aber auch in die Nachfolge“. „Die Öle sind Zeichen des Heils, der Güte und der Liebe Gottes – diese Zusicherung Gott trägt uns durch das Leben. Gott will, dass wir das Leben haben in Fülle“. Die Boten bringen die Öle in die Gemeinden und damit Anteil an Freude und Leben.
Die Heiligen Öle für die Spendung der Sakramente gehören zum ältesten Traditionsgut der Kirche und bestehen aus einer aromatische Mischung von Olivenöl, Blumen und Kräutern. Das Katechumenenöl dient zur Salbung der Taufbewerber, das Krankenöl wird beim Sakrament der Krankensalbung verwendet. Mit Chrisam werden Täuflinge, Firmlinge, Kirchen und Altäre sowie Priester und Bischöfe bei ihrer Weihe bezeichnet. „Die Anwendung verschiedener Öle war zu Heilzwecken bereits in der antiken Medizin weithin üblich“, weiß Dekanatsreferent Felix Müller.
Felix Müller, Dekanatsreferent
