Zur ersten Sitzung dieses Jahres traf sich der Göppinger Jugendgemeinderat am Mittwoch, 15. Februar, im Großen Sitzungssaal des Rathauses unter Leitung von Oberbürgermeister Guido Till.
Wilfred Maurer vom Referat Tiefbau und Verkehr stellte den Jugendräten die neuen Radschulwegpläne vor. Diese dienen zur erhöhten Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Schule. Fast alle allgemeinbildenden Gymnasien nahmen an dem Programm teil. Besondere Problemstellen sind die Lorcher Straße, die Burgstraße und die Nördliche Ringstraße. An der Kreuzung Lorcher Straße/Burgstraße/Eberhardstraße konnte bisher noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
Harald Moll, Geschäftsführer des Göppinger Jugendheims, präsentierte dem Jugendgemeinderat die Ergebnisse der Jugendkonferenz „Läuft bei uns!“ vom 14.10.2016 und informierte die Jugendvertretung genauer über die Angebote des Jugendhauses Dürerstraße. Der Jugendgemeinderat zeigte sich schockiert über den Anschlag unbekannter Täter auf das Jugendhaus und sprach dem Jugendhaus seine Unterstützung aus.
Der Schnuppermitgliedschaft in Göppinger Sport- und Kulturvereinen im Jahr 2017, die nach 2015 in diesem Jahr wieder neu aufgelegt worden ist, stimmte der Jugendgemeinderat einhellig zu. Die Jugendräte wurden weiterhin über den SOS- Spieletreff für Kinder aus geflüchteten Familien in der Pappelallee informiert. Diese Aufgabe übernahm Monika Pandikow. Der pädagogisch betreute Spieletreff findet einmal pro Woche für zwei Stunden statt und bietet den Flüchtlingskindern eine tolle Plattform zum Spielen und Lernen.
Anschließend stimmte der Jugendgemeinderat über zwei, die Stadtbibliothek betreffende Anträge ab. Sowohl dem Antrag auf das Anheben des Alters für den Jahrestarif Kinder und Jugendliche der Stadtbibliothek von 18 auf 21 Jahre, als auch dem Antrag zum geplanten „Book-Crossing“ wurde einmütig zugestimmt. Daraufhin kam es zur Beratung über den Antrag zur Öffnung der Kunstrasenplätze. Man einigte sich mit der städtischen Verwaltung auf den Kompromiss, mit den zuständigen Stellen nach einer Lösung für die Aufwertung des Bolzplatzes am alten Eisplatz zu suchen.
Zur geplanten Baumpflanzaktion des Jugendgemeinderats am Ort der Vielfalt waren Leonie Großkopf und Simon Zimmermann vom Skateverein zu Gast. Der JGR beschloss einstimmig, einen vorgesehenen Baum am Ort der Vielfalt selbst zu pflanzen und wird gegebenenfalls noch den Skateverein bei einer Heckenbepflanzung unterstützen. Gegen Ende der Sitzung besprachen die Jugendräte noch einige interne sowie zukünftige Themen, ehe OB Till die Sitzung beendete.
JGR bekundet Solidarität mit dem Haus der Jugend
In der Sitzung vom 15. Februar hörte der Jugendgemeinderat als Sachverständigen unter anderem Harald Moll, den Geschäftsführer des Göppinger Jugendheim e.V. Wie geplant berichtete dieser über die Ergebnisse des Jugendforums „Läuft bei uns“ und informierte außerdem über die vielfältige Nutzung und das Programm des Hauses der Jugend. Jedoch war es den Vertretern des JGR auch ein Anliegen zu erfahren, wie die Einrichtung mit den Geschehnissen aus der Nacht des 9. Februar umgehe. Unbekannte mit einem mutmaßlich faschistischen Hintergrund hatten in der besagten Nacht einen Angriff mit Buttersäure auf die Räumlichkeiten des Jugendhauses verübt, in dem am Folgetag ein Filmabend der Organisation „Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart & Region“ geplant war. Der Jugendgemeinderat drückte in der Sitzung einstimmig seine Solidarität mit dem Haus der Jugend aus. Auch fand der souveräne Umgang mit der Situation durch Leiter Harald Moll und durch die Jugendlichen, die das Haus besuchen, Anerkennung: Denn während einige der Kurse aus verständlichen Gründen ausweichen, lässt sich die Jugend nicht beirren und besucht den Treffpunkt nach wie vor. Auf die Frage, wann das Jugendhaus wieder öffne, sagte Harald Moll: „Sofort. Wir machen keine Pause während der Reinigungsarbeiten. Das Jugendcafé ist weiterhin Dienstag und Freitag von 17 bis 22 Uhr geöffnet und die Jugendlichen nutzen das auch. Wir machen eben die Fenster auf.“ Dieses Statement beweist nicht nur das große Engagement seines Leiters, sondern zeigt auch, wie wichtig das Haus der Jugend für seine Nutzer und nicht zuletzt für ganz Göppingen ist.
PM