Stromabschaltungen bei uns nicht nötig

Die Stromknappheit in Frankreich als Argument gegen den Ausbau der Windkraft heranzuziehen halte ich für lächerlich. Die Franzosen setzen immer noch stark auf Atomstrom. Wenige große Kraftwerke erzeugen den Strom für viele Abnehmer. Diese zentrale Stromherstellung ist gefährdet, wenn gleichzeitig mehrere Anlagen gewartet oder repariert werden müssen. Bei einer dezentralen Stromerzeugung, wie sie von den Grünen gefordert wird, kommt es nicht auf den einzelnen Erzeuger an. Sollte ein Windrad oder eine Solaranlage ausfallen, ist dies kaum spürbar. Die unzähligen anderen Anlagen gleichen das leicht aus.

In Frankreich ist die Stromknappheit nicht zufällig im Winter aufgetreten. Da zu unserer deutschen Energiewende auch das Energiesparen gehört, wurden und werden in Deutschland zahlreiche Gebäude wärmegedämmt. Immerhin ist der Energieverbrauch in Gebäuden verantwortlich für fast ein Drittel unseres Energiebedarfs. Die hohen Ansprüche an Wärmedämmung, die Forderung nach regenerativer Energie zur Strom- und Wärmeerzeugung und die Bereitschaft vieler Menschen und Firmen Energie einzusparen, trägt zur Sicherheit unserer Energieversorgung bei.

Gerade in diesem Winter hat Frankreich mit seinen Atomkraftwerken den Beweis geliefert. Für eine zuverlässige Stromversorgung brauchen wir die Energiewende. Wir brauchen die regenerativen Energien wie Solar-, Wasser- und Windkraft. Wir brauchen eine Vielzahl kleiner Stromerzeuger, die in der Summe unseren Strombedarf decken. Trotz dem Abschalten mehrerer Atomkraftwerke hatten wir keine Stromknappheit, obwohl das Wetter ähnlich war wie in Frankreich. Nicht das Investieren in alte Energie bringt uns weiter, sondern das Energie einsparen, die dezentralisierte Stromerzeugung und das Weiterentwickeln von Speichermedien schafft Sicherheit.

Dietrich Burchard, Göppingen

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