Ein Messe„geschenk“ der besonderen Art machten Göppingens Oberbürgermeister Guido Till und Baubürgermeister Helmut Renftle der Firma Märklin auf der Nürnberger Spielwarenmesse: Das Stadtoberhaupt übergab den Geschäftsführern Florian Sieber und Wolfrad Bächle die Baugenehmigung für das „Märklineum“!
Bei der 68. Internationen Spielwarenmesse in Nürnberg präsentierte Märklin für alle drei Marken des Modelleisenbahnherstellers zusammen 395 Neuheiten in allen Spurweiten. Märklin selbst stellte 224 neue Modelle vor, bei Trix waren es 111 und bei LGB (Lehmann-Gartenbahn) 60 Neuheiten. Vor Ort gaben Florian Sieber und Wolfrad Bächle Oberbürgermeister Guido Till, Baubürgermeister HelmutRenftle und Lisa Herr, Referatsleiterin Stadtmarketing und Tourismus, einen Einblick in die Palette der Neuentwicklungen. OB Till würdigte die bei Märklin vorbildlich gelebte und spürbare Verbindung von Tradition und Zukunft, die den Wirtschaftsstandort Göppingen so stark mache.
Und Göppingens Stadtoberhaupt brachte gleich ein weiteres High-light mit: die Baugenehmigung für das „Märklineum“, wie die künftige Märklin-Erlebniswelt am Stammsitz des Unternehmens in der Stuttgarter Straße in Göppingen heißen soll. „Wir sind glücklich, dass dieses wirtschafts-kulturelle Projekt mit internationaler Ausstrahlung einen weiteren Schritt vorangekommen ist“, freute sich die Göppinger Delegation. „Unsere Bauverwaltung wird das Vorhaben weiterhin positiv begleiten“, ergänzte Baubürgermeister Helmut Renftle. Das künftige „Märklineum“ wird die Eisenbahnhistorie mit einer Erlebniswelt für Jung und Alt verbinden, erläuterte Märklin-Geschäftsführer Florian Sieber: „Große und kleine Besucher gemeinsam in die faszinierende Welt von Märklin eintauchen zu lassen, das ist unser Ziel.“ Das neue Museum will Märklin 2019 in Göppingen eröffnen; bereits zu Weihnachten 2017 soll der Museumsshop an den Stammsitz zurückgeholt werden. „Während der langjährigen Firmengeschichte wurden im Turmzimmer des Firmengebäudes von Märklin regelmäßig Musterteile sorgsam eingelagert und aufbewahrt. Sie entwickelten sich so im Laufe der Jahrzehnte zu einer wertvollen Sammlung, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird“, verriet Sieber ein Standbein des Konzeptes. „Es soll eine große Märklin Erlebniswelt mit imposanter Modelleisenbahnanlage und neuesten technischen Präsentationsmitteln entstehen, die Kinder und Erwachsene aus aller Welt begeistern wird.“ Rund 11,3 Millionen Euro wird Märklin in das neue „Märklineum“ – der Name wurde nach einer Mitarbeiterbefragung gewählt – investieren; rund 5,3 Millionen Euro davon stammen aus dem Verkauf der Sammlung an die Märklin Stiftung der Kreissparkasse Göppingen. „Mit diesem Engagement sichert die Kreissparkasse den dauerhaften Verbleib der für die Region Göppingen so bedeutsamen Sammlung“, beleuchtet OB Till den Hintergrund.
Das neue „Märklineum“ wird aus verschiedenen Teilen bestehen. Der Ausstellungsbereich der Exponate wird besonders für Sammler und Märklin-Fans interessant sein. „Durch eine interaktive Präsentation“, so Florian Sieber, „werden wir die Historie lebendig werden lassen. Besuchern aller Altersklassen wollen wir eine spannende Aufarbeitung unserer Firmengeschichte präsentieren.“ Durch den kontinuierlichen Ausbau einer Modellbahnanlage werden die Gäste live mitansehen können, wie Eisenbahnwelten entstehen. „Wir wollen damit einen Anreiz schaffen, damit die Menschen nicht nur einmal, sondern immer wieder nach Göppingen kommen.“ Gleichzeitig werden den Besuchern an bestimmten Tagen Einblicke in die aufwändige Märklin Produktion gewährt.
Über Märklin
Das 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin in Göppingen gegründete Unternehmen entwickelte sich von einer kleinen Fabrik für Blechspielwaren zum heute weltweit bekannten Marktführer im Modellbahnbereich. 1888 übernahmen die Söhne Eugen und Karl Märklin die Firma als Gebr. Märklin. 1891 präsentierten die Brüder auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Modelleisenbahn. In diesem Jahr feiert der Modelleisenbahnhersteller übrigens den 200. Geburtstag von Firmengründer Theodor Friedrich Wilhelm Märklin.
Unter dem Dach der Firmengruppe Märklin befinden sich die drei Modelleisenbahnmarken Märklin, TRIX und Lehmann-Gartenbahn (LGB). Das Unternehmen beschäftigt im Stammwerk Göppingen und in Györ (Ungarn) derzeit knapp 1.200 Mitarbeiter. Weitere Infos unter www.maerklin.de.
Geschäftsführer Florian Sieber fasste die wirtschaftlichen Erwartungen des Unternehmens zusammen: „Wir planen ein leichtes Wachstum im stabilen Marktumfeld und rechnen bis Ende unseres Geschäftsjahres 2016/17 mit einem konsolidierten Gesamtumsatz von 97 Millionen Euro. Unsere Ertrags- und Finanzsituation ist nach wie vor positiv und solide. Auch in den nächsten Jahren rechnen wir mit leicht ansteigenden Umsätzen.“ Seit der Übernahme durch Michael und Florian Sieber im April 2013 investierte Märklin gezielt in den Einsteigerbereich, um junge Zielgruppen für das Hobby Modellbahn zu gewinnen. „Mit Erfolg haben wir im vergangenen Jahr in die Entwicklung unserer Produktlinie Märklin my world für Vorschulkinder und Märklin Start-Up für Kinder ab sechs Jahren und Wiedereinsteiger investiert.“
Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen waren der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit und Produktionskompetenz sowie Energieeinsparungen das Ergebnis der Investitionen im vergangenen Jahr. Bis Ende April plant Märklin, rund 2,7 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen der Werke in Göppingen und Györ (Ungarn) zu investieren. So werden rund 600.000 Euro in die Instandhaltung des denkmalgeschützten Firmengebäudes in Göppingen fließen: Alle Fenster auf der Frontseite werden im Laufe des Jahres 2017 ausgetauscht.
Foto: Der Bedeutung des Projekts entsprechend überreichte Göppingens Verwaltungsspitze die Baugenehmigung an die Märklin-Geschäftsführer. Unser Bild zeigt (von links nach rechts) Baubürgermeister Helmut Renftle, die Märklin-Geschäftsführer Wolfrad Bächle und Florian Sieber sowie Oberbürgermeister Guido Till.