2016 so viele Erwerbstätige wie noch nie in Baden‑Württemberg

Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt auf fast 73 Prozent

Im Jahr 2016 waren in Baden‑Württemberg mit durchschnittlich mehr als 6,14 Millionen (Mill.) Personen so viele Menschen wie noch nie erwerbstätig. Wie das Statistische Landesamt nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« mitteilt, nahm die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 64 700 bzw. 1,1 Prozent zu. Die Erwerbstätigenzahl erreichte zum sechsten Mal in Folge ein Rekordniveau, was die anhaltend positive Dynamik auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht. In den zurückliegenden sechs Jahren nahm die Zahl der Arbeitsplätze im Land um insgesamt 433 300 Personen oder 7,6 Prozent zu. Im gesamten Bundesgebiet stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Prozent auf 43,49 Mill. Personen. Den stärksten Stellenaufbau verzeichnete mit 2,5 Prozent Berlin, gefolgt von Hamburg (1,5 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,4 Prozent). Baden‑Württemberg lag mit einem Zuwachs um 1,1 Prozent an sechster Stelle.

Über die verschiedenen Beschäftigungsarten hinweg konnte 2016 nur bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ein Zuwachs beobachtet werden. Zur Jahresmitte 2016 waren nach neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit in Baden‑Württemberg 4,45 Mill. Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis, 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den zurückliegenden sechs Jahren stieg ihre Zahl um insgesamt 13,8 Prozent. Infolge dieses überproportionalen Anstiegs erhöhte sich der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen Erwerbstätigen auf 72,5 Prozent und lag so hoch wie seit über zwanzig Jahren nicht mehr (1995: 73,2 Prozent). Unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg 2016 die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 1,5 Prozent auf 3,33 Mill., die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich sogar um 4,0 Prozent auf 1,12 Mill.

Spiegelbildlich zum Beschäftigungsaufbau ging die Arbeitslosenzahl 2016 auf durchschnittlich 226 400 zurück. Die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote betrug nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2016 wie bereits im Jahr 2015 3,8 Prozent und war der niedrigste Wert seit Berechnung dieser Quote im Jahr 1994. Der Zuwachs der Erwerbstätigkeit war vor allem durch den Stellenaufbau im Dienstleistungssektor gekennzeichnet. Vom gesamtwirtschaftlichen Erwerbstätigenzuwachs entfielen alleine 86,8 Prozent auf die Dienstleistungsbereiche. Der Strukturwandel hin zu mehr Erwerbstätigkeit im tertiären Sektor setzte sich damit weiter fort. Im Jahr 2016 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent oder 56 200 auf 4,18 Mill. Damit erhöhte sich der Anteil der im Dienstleistungssektor Erwerbstätigen auf 68,1 Prozent. Da die Beschäftigten im Dienstleistungssektor häufiger in Teilzeit arbeiten als in anderen Wirtschaftsbereichen, geht der Stellenaufbau im Dienstleistungssektor vor allem mit einer Zunahme der Teilzeitbeschäftigung einher. Auf das Produzierende Gewerbe entfielen 10,6 Prozent des gesamten Erwerbstätigenzuwachses. Hier nahm die Erwerbstätigkeit 2016 gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent bzw. 6 900 Personen auf 1,9 Mill. zu. Bezogen auf alle Erwerbstätige waren 30,9 Prozent in der Industrie tätig. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei stieg die Zahl der Erwerbstätigen im letzten Jahr um 1 700 (2,6 Prozent) auf 65 300. Auf diesen Wirtschaftsbereich entfielen lediglich 1,1 Prozent aller Erwerbstätigen.

Tabelle 1

Erwerbstätige in den Bundesländern 2016*)
Bundesland Veränderung zum Vorjahr
in %
*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder„.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017

Mecklenburg-Vorpommern −0,1
Thüringen
Sachsen-Anhalt +0,1
Saarland +0,2
Rheinland-Pfalz +0,5
Bremen +0,7
Niedersachsen +0,7
Nordrhein-Westfalen +0,8
Sachsen +1,0
Deutschland +1,0
Hessen +1,1
Baden-Württemberg +1,1
Brandenburg +1,2
Bayern +1,3
Schleswig-Holstein +1,4
Hamburg +1,5
Berlin +2,5

Tabelle 2

Erwerbstätige und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Baden-Württemberg 1991-2016
Jahr Erwerbstätige1) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2) Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigte an den Erwerbstätigen
Anzahl in 1.000 Prozent
1) Vorläufige Ergebnisse ; Jahresdurchschnittswerte.

2) Stichtag jeweils 30. Juni.

Datenquellen: Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder„, Bundesagentur für Arbeit.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017

1991 5.162,6 3.905,9 75,7
1992 5.219,3 3.953,9 75,8
1993 5.138,2 3.848,3 74,9
1994 5.092,6 3.761,7 73,9
1995 5.104,3 3.737,7 73,2
1996 5.139,2 3.697,3 71,9
1997 5.166,4 3.661,2 70,9
1998 5.238,7 3.667,4 70,0
1999 5.328,2 3.704,8 69,5
2000 5.499,6 3.805,5 69,2
2001 5.547,4 3.837,0 69,2
2002 5.551,4 3.854,6 69,4
2003 5.499,1 3.771,6 68,6
2004 5.514,1 3.730,2 67,6
2005 5.525,8 3.727,6 67,5
2006 5.564,5 3.755,8 67,5
2007 5.662,0 3.823,0 67,5
2008 5.748,3 3.914,3 68,1
2009 5.711,1 3.874,4 67,8
2010 5.710,1 3.912,7 68,5
2011 5.800,1 4.004,9 69,0
2012 5.886,2 4.112,3 69,9
2013 5.950,7 4.174,2 70,1
2014 6.019,7 4.266,5 70,9
2015 6.078,7 4.359,9 71,7
2016 6.143,3 4.451,2 72,5

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

 

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