Nach Angaben des Statistischen Landesamtes erhöhte sich im Gesamtjahr 2016 der Verbraucherpreisindex im Jahresdurchschnitt um 0,4 Prozent. Damit war der Anstieg etwas höher als 2015, in dem die Preise lediglich um 0,2 Prozent angestiegen waren. Im Jahresverlauf 2016 deutete sich dabei zunächst keine grundlegende Änderung an. Die Teuerung bewegte sich in den ersten zwei Dritteln des Jahres etwa um die null Prozent, in zwei Monaten (Februar und April 2016) war sie mit jeweils minus 0,3 Prozent sogar rückläufig. Ab September 2016 zog dann die Preissteigerung an, um im Dezember 2016 mit 1,6 Prozent ihren Jahreshöchststand zu erreichen. Der Anstieg im Dezember war zugleich der höchste im Südwesten seit Juli 2013. Insgesamt legten die Preise für Dienstleistungen (ohne Nettokaltmieten) 2016 um 1,3 Prozent zu. Rückläufig waren demgegenüber die Preise von Waren (−0,5 Prozent).
Bei den Energiepreisen war das Jahr 2016 geprägt von den zunächst weiterhin fallenden Preisen für Mineralölerzeugnisse. So sank der Preis für Heizöl kräftig um jahresdurchschnittlich 17,0 Prozent. Dieser war die ersten 11 Monate rückläufig, insbesondere im Februar 2016 gab es massive Preisrückgänge (−33,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Erst im Dezember drehte der Heizölpreis deutlich ins Plus (+20,9 Prozent). Auch der Kraftstoffpreis war 2016 mit 7,4 Prozent rückläufig, wobei der Dieselpreis (−8,3 Prozent) deutlich stärker sank als der Preis für Superbenzin (−7,0 Prozent). Noch stärker war der Preisrückgang allerdings beim Preis für Autogas (−10,8 Prozent). Bei anderen Energiearten gingen die Preise 2016 im Jahresdurchschnitt ebenfalls zurück. So sank der Preis für Brennholz bzw. Holzpellets um 4,6 Prozent. Nachgegeben haben auch die Preise für Gas (−2,8 Prozent) und Fernwärme (−1,7 Prozent). Lediglich der Strompreis legte geringfügig zu (+0,2 Prozent).
Nahrungsmittel wurden 2016 um durchschnittlich 0,5 Prozent teurer. Insbesondere bei Obst (+4,2 Prozent), Fischprodukte (+3,3 Prozent) und Gemüse (+3,0 Prozent) zogen die Preise deutlich an. Verteuert haben sich insbesondere Kartoffeln (+13,0 Prozent). Billiger wurden dagegen Molkereiprodukte (einschließlich Eier) mit minus 3,4 Prozent. Insbesondere der Einbruch der Erzeugerpreise für Molkereierzeugnisse sorgte ab Mai 2016 für starke Preisrückgänge von bis zu 5,6 Prozent (Juli 2016) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Erst ab November drehten hier die Preise ins Plus.
Bei den Ausgaben rund um das Wohnen (Nettokaltmiete und Mietnebenkosten) erhöhten sich 2016 die Preise jahresdurchschnittlich um 0,8 Prozent. Brief- und Paketdienstleistungen wurden aufgrund der Portoerhöhungen zu Jahresbeginn um 4,9 Prozent teurer. Tabakwaren verteuerten sich um 3,6 Prozent und für Fahrten mit dem öffentlichen Personennahverkehr musste durchschnittlich 3,0 Prozent mehr bezahlt werden. Für Waren und Dienstleistungen im Bereich Gesundheit kletterten die Preise um 1,7 Prozent. Bei Bekleidung und Schuhen fiel der Preisanstieg dagegen nicht ganz so stark aus (+0,7 Prozent).
Dienstleistungen im Bildungswesen stiegen 2016 durchschnittlich um 2,0 Prozent. Noch stärker war der Anstieg bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,2 Prozent), in der Gastronomie und Hotellerie in Baden‑Württemberg (+2,3 Prozent) sowie für Versicherungsdienstleistungen (+2,4 Prozent).
Tabelle 1
Verbraucherpreisindex für Baden-Württemberg 2009 bis 2016 (Jahresdurchschnitt) | |
Jahr | Veränderung Jahresdurchschnitt gegenüber Vorjahr |
Geamtindex | |
% | |
Datenquelle: Verbraucherpreisindex.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 |
|
2009 | 0,2 |
2010 | 1,1 |
2011 | 2,1 |
2012 | 1,8 |
2013 | 1,3 |
2014 | 0,9 |
2015 | 0,2 |
2016 | 0,4 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.