Neues Verbraucherportal Baden-Württemberg gestartet

Die Sicherheit im Netz bewegt die Bürgerinnen und Bürger. Daher hat das Verbraucherministerium den Verbrauchertag Baden-Württemberg 2015 unter das Motto „Sicherheit im Internet“ gestellt. Das Verbraucherministerium informiert Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Kanäle beispielsweise über das Verbraucherportal Baden-Württemberg, das nach einem Relaunch neu an den Start geht.

Frau am Computer„Über das Netz oder eine App den Kontostand checken, mit Freunden kommunizieren, die Heizung daheim von unterwegs steuern, Hotels oder Mitfahrgelegenheiten buchen: Verbraucherinnen und Verbraucher sind längst im digitalen Alltag angekommen. Doch Sicherheitslücken im Netz verunsichern viele Menschen. Laut einer aktuellen repräsentativen Befragung im Auftrag unseres Ministeriums haben über zwei Drittel der Befragten Sorge vor Viren auf dem Computer und sehen die Gefahr des Ausspionierens und des Missbrauchs persönlicher Daten als Problem an“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde auf dem Verbrauchertag Baden-Württemberg 2015. Über 460 Verbraucherinnen und Verbraucher hatten sich angemeldet, um in Stuttgart mit Expertinnen und Experten über die Sicherheit im Netz zu diskutieren.

Bund muss sich für zeitgemäßen Datenschutz einsetzen

Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die das baden-württembergische Verbraucherministerium in Auftrag gegeben hatte, zeigen, dass Überwachungsskandale, intransparente Datenschutzbestimmungen und datenhungrige Unternehmen Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichern. Von großer Bedeutung sei daher der rechtliche Rahmen, der Verbraucher so verlässlich wie möglich schütze. „Der Verbraucher- und Datenschutz muss mit der digitalen Welt Schritt halten können. Daher fordere ich die Bundesregierung auf, endlich aktiv Bürgerrechte im Netz zu schützen und die europäische Datenschutzreform voranzutreiben“, so der Minister. Die Bundesregierung müsse sich auf europäischer Ebene endlich für einen zeitgemäßen und starken Datenschutz einsetzen anstatt die dringend benötigte EU-Datenschutzgrundverordnung weiter zu verwässern.

Verbraucherinformation und -bildung auf vielen Kanälen

Wichtig sei auch, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich selbst aktiv schützten. „Wir wollen Nutzerinnen und Nutzer auf Veranstaltungen wie dem heutigen Verbrauchertag auf Risiken und Fallstricke im Internet aufmerksam machen und ihnen praktische Tipps an die Hand geben, wie sie sicherer in der digitalen Welt unterwegs sein können“, sagte der Minister. Bonde wies darauf hin, dass das Verbraucherministerium Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Kanäle informiere: So gehe das Verbraucherportal Baden-Württemberg nach einem Relaunch neu an den Start. „Wir haben das Verbraucherportal so überarbeitet, dass es nun noch nutzerfreundlicher und auch mobil gut abrufbar ist“, so der Minister. Im zusätzlichen Online-Serviceangebot „BondesRat“ gebe es Informationen und praktische Tipps zum Verbraucherschutz – in den Rubriken „Leben“, „Geld“, „Recht“ und „Digital“. Auch auf derFacebook-Informationsseite „VerbraucherBW“ erhielten Nutzerinnen und Nutzer aktuelle Informationen und Ratschläge. „Wir nutzen Facebook als Informationskanal, da wir dort viele Verbraucherinnen und Verbraucher erreichen. Gerade hier auf Facebook ist es uns wichtig über Datenschutzproblematiken und Privatsphäre-Einstellungen zu informieren“, sagte Bonde. Der Minister betonte, dass das Verbraucherministerium immer wieder Kritik am sozialen Netzwerk Facebook und dessen Umgang mit persönlichen Daten übe und – statt auf einen Boykott der sozialen Netzwerke – auf eine gezielte Information der Nutzerinnen und Nutzer setze.

Live-Hacking als ein Höhepunkt des Verbrauchertags

Ein Höhepunkt auf dem Verbrauchertag 2015 war ein sogenanntes Live-Hacking. Hierbei demonstrierte der IT-Sicherheitsexperte Sebastian Schreiber aus Tübingen wie schnell beispielsweise ein E-Mail-Account gehackt oder ein Smartphone zur Wanze werden kann. „Mit dem Live-Hacking wird deutlich, wie erschreckend leicht es für Profis sein kann, an persönliche Daten zu kommen. Ziel des Live-Hackings ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Verbrauchertags für die Tricks und Methoden von ‚schwarzen Schafen‘ zu sensibilisieren und ihnen dabei zu helfen, sich sicherer in der digitalen Welt bewegen zu können“, so der Minister.

Besucherinnen und Besucher des Verbrauchertags hatten nicht nur beim Live-Hacking die Möglichkeit, Fragen zu stellen – bereits mit der Anmeldung konnten sie Fragen einreichen, die auf dem Verbrauchertag aufgegriffen wurden. Auf dem Verbrauchertag war außerdem immer wieder Raum für Diskussionen mit den Expertinnen und Experten – unter anderem mit Cornelia Tausch (Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.), Jörg Klingbeil (Landesbeauftragter für den Datenschutz) und Linus Neumann (Chaos Computer Club). Auf einem Infomarkt gaben weitere Institutionen wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V., die Verbraucherkommission Baden-Württemberg und das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V. Einblicke in ihre Arbeit und versorgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Tipps. „Wie wichtig den Menschen das Thema Sicherheit im Internet ist, zeigen die vielen Anmeldungen für den diesjährigen Verbrauchertag. Wir haben mit diesem Thema offenbar einen Nerv bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern getroffen“, sagte Bonde anschließend.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ergebnisse aus der GfK-Umfragen (PDF)

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Verbraucherschutz

PM

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