Maßgeschneidertes Konzept entlastet die öffentlichen Straßen von Lkw-Transporten • Vom Lkw auf den Zug an der zentralen Logistikfläche
Mit dem Anschluss der Baustraßen aus dem Mittleren Schlossgarten (Baustraße A) und der Jägerstraße (Baustraße B) an die seit Ende 2014 in Betrieb befindliche Baustraße (Baustraße C) nimmt ein weiterer zentraler Baustellenbestandteil im Bereich Stuttgart 21 des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm seine Arbeit auf. Die Entsorgungstransporte zwischen den einzelnen Bauflächen rund um den Hauptbahnhof und der zentralen Entsorgungsfläche am Nordbahnhof finden ab kommender Woche auf dem durch die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH dafür errichteten und rund vier Kilometer langen Straßensystem statt. Mit diesem eigens für die Baumaßnahmen entwickelten und maßgeschneiderten Straßensystem wird der öffentliche Straßenverkehr in den Spitzenzeiten der Baumaßnahme um rund 520 Lkw täglich entlastet.
Über die Baustraße A werden zukünftig die anfallenden Ausbruchmassen aus der Rettungszufahrt Hauptbahnhof Süd, den Bauabschnitten des Südkopfes sowie des neuen Hauptbahnhofs selbst abgefahren. Die Baustraße A ist rund vierhundert Meter lang und verläuft in rund sechs Metern Tiefe parallel und entlang des neuen Querbahnsteigs.
Über die Baustraße B werden insbesondere die Aushubmengen aus dem Bauabschnitt eins (BA 1) am Nordkopf des neuen Hauptbahnhofs (Jägerstraße 24-26) abtransportiert. Vom BA 1 erfolgt die Herstellung des Verzweigungsbauwerks für die beiden Tunneläste nach Feuerbach und Bad Cannstatt. Die Tunnel selbst werden über den Zwischenangriff Prag und Nord bis zum Verzweigungsbauwerk vorgetrieben. Die Baustraße B ist ebenfalls rund vierhundert Meter lang und verläuft vom BA 1 zunächst zur Wagenladungsstraße, fährt durch den U-Turn unter der Heilbronner Straße hindurch und wird vor der LBBW bis zum Anschluss an die Baustraße C fortgeführt. In weiteren Baustufen bis 2017 wird die Baustraße B die Heilbronner Straße auf Höhe des Kurt-Georg-Kiesinger-Platzes ampelgesteuert queren. Leere Lkw fahren von der Baustraße C an der Zufahrt Z2 über Wolfram- und Heilbronner Straße dem Baufeld an der Jägerstraße zu.
Das Gestein und der Erdaushub aus den angeschlossenen Bereichen werden zentral über die Verladefläche am Nordbahnhof von Lastwagen auf Züge verladen und zum endgültigen Verwendungsort transportiert.
Die Transporte auf der Baustraße A und B finden grundsätzlich von Montag bis Samstag zwischen 7:00 Uhr und 20:00 Uhr statt. In besonders sensiblen Bereichen, wie beispielsweise an der Rosensteinstraße hat die Projektgesellschaft eine vier Meter hohe Lärmschutzwände auf rund 250 Metern Länge errichtet. Die Anwohner profitieren von dieser Maßnahme im doppelten Sinne, weil die Lärmschutzwand auch die Lärmemissionen des Bahnbetriebs spürbar mindert. Um Staubniederschlag zu minimieren ist die Straße im Bereich der LBBW und des Ufa-Palastes mittels Wänden und Dach komplett eingehaust.
Die Geh- und Radwegeverbindungen bleiben erhalten. Passanten können die LBBW wie gewohnt über den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz erreichen. Auch der Ausgang am neuen Querbahnsteig bleibt bestehen. Radfahrer können wie bisher parallel zur Heilbronner Straße und über den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz bis vor den Bonatzbau fahren.
PM