Göppinger Jugendsinfonieorchester begeisterte in Barcelona

Ein großer Erfolg war die Spanienreise des Göppinger Jugendsinfonieorchesters. Mit rund 90 jungen Musikerinnen und Musikern war das Ensemble der städtischen Jugendmusikschule unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Martin Gunkel vom 29. Oktober bis 5. November zu Gast der katalanischen Partnermusikschule Estudi Teresa Maria in Barcelona.

jso-in-barcelonaGroßartiger Höhepunkt der Konzertreise war der Auftritt des Göppinger Jugendsinfonieorchesters in der vollbesetzten Krypta der berühmten Sagrada Familia Barcelona. Für die Göppinger Musikschüler/-innen war es eine besondere Ehre, in diesem monumentalen Kirchenbau zu einem Konzert eingeladen worden zu sein. Die prachtvolle Kirche des katalanischen Baumeisters Antoni Gaudi war bis auf den letzten Platz besetzt. Die wunderbare Akustik und die außergewöhnliche, mystisch anmutende Atmosphäre ließen das Konzert zu einem besonderen Erlebnis werden. Mit viel Spannung und Temperament vorgetragen erklang das Drama der Egmont-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven. Mit Tonschönheit und großer Ruhe wurde die berühmte Air von Johann Sebastian Bach zelebriert. Ebenfalls brillant geriet der „Reigen seliger Geister“ von Christoph Willibald Gluck mit einem überzeugenden Solo der jungen Flötistin Janneke Berndt. Beim Intermezzo aus der „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni und dem Andante Festivo von Jean Sibelius bestach die hohe Qualität der Streichergruppe, bei der abschließenden Ballettmusik zur Oper „Faust“ hatten Holz- und Blechbläser sowie Schlagwerker Gelegenheit, bei solistischen Passagen ihr Können zu beweisen. Das Publikum applaudierte begeistert. Mit Standing Ovations und Bravorufen wurden die jungen Göppinger Musikerinnen und Musiker gefeiert, die sich mit Zugaben bedankten. Der prominente Pater Mossèn Lluis Bonet, dessen Vater mit Antoni Gaudi eng befreundet und als Architekt für den Bau der Basilika nach Gaudís Tod verantwortlich war, freute sich über die gelungenen Vorträge und bedankte sich herzlich für das Konzert. Der 83-jährige Pastor ließ es sich nicht nehmen, die jungen Musikerinnen und Musiker persönlich durch die imposanten Hallen der Sagrada Familia zu führen, um Architektur, Kunstwerke und historische Hintergründe zu erklären.

Schon am nächsten Tag der anstrengenden Konzertreise stand ein Konzertabend in der ebenfalls bis auf den letzten Platz gefüllten historischen Kathedrale San Feliu de Sabadell auf dem Programm. Auch hier agierte das Göppinger Jugendsinfonieorchester mit Spielfreude und Engagement. Erneut wurde das Orchester der Hohenstaufenstadt mit Bravorufen und Ovationen gefeiert. Der Generalsekretär der Oper Sabadell, Antonio Quintana, bezeichnete das Göppinger Jugendsinfonieorchester in seiner Ansprache als „außergewöhnliches Ensemble“. Es sei „wunderbar, dass Kinder und Jugendliche anspruchsvolle klassische Musik mit Können, Qualität und Hingabe zum Erklingen bringen.“ Bürgermeister Juli Fernàndez i Olivares, als Pianist selbst ein begeisterter Musiker, hatte das Jugendsinfonieorchester zuvor zu einem Empfang ins historische Rathaus Sabadell eingeladen. Er betonte die Bedeutung des kulturellen Austauschs und der internationalen Beziehungen. Mit der Musik als internationale Sprache und über die Jugend könne ein großer Beitrag zur Völkerverständigung geleistet werden.

Auch beim gemeinsamen Konzert mit der Partnermusikschule „Estudi Teresa Maria“ im Teatre L’Amistat zu Premià de Mar standen Freundschaft und internationale Verständigung im Mittelpunkt. Das Orchester der katalanischen Musikschule eröffnete die Matinee mit der Carmen-Suite von Georges Bizet. Das Göppinger Jugendsinfonieorchester musizierte Werke von Beethoven und Gounod. Als Zugabe erklang der Konzertwalzer „Gold und Silber“ von Franz Léhar, bevor eine Jazztanz-Formation mit jungen Tänzerinnen der Partnermusikschule das Konzert schwungvoll zum Abschluss brachte. Unter großem Beifall des Publikums überreichte der Leiter der Göppinger Jugendmusikschule, Martin Gunkel, das Gastgeschenk: ein überdimensionales Fotobild vom erfolgreichen Auftritt der Folkloregruppe „Estudi Teresa Maria“ beim VI. Internationalen Festival der Straßenmusik im vergangenen Juli in Göppingen. Die Katalanen freuten sich sehr, der Beifall des Publikums im Teatre LÁmistat wollte nicht enden.

Die Besichtigung der Altstadt von Barcelona mit Führungen durch den Palau de la Música Catalana und der Kathedrale, ein Ausflug zum parkähnlichen Areal des Montjuic sowie gemeinsame Proben und Unternehmungen mit der Partnermusikschule rundeten das interessante Kulturprogramm in Katalonien ab. Am letzten Tag der außergewöhnlichen und durchaus anstrengenden Konzertwoche hatten die Göppinger Musikschülerinnen und -schüler Gelegenheit, sich bei einem Strandtag und wundervollem Wetter in Calella an der Costa Brava zu erholen. Nach rund 17 Stunden Busfahrt erreichten die jungen Göppinger/-innen am frühen Samstagmorgen müde aber glücklich die Hohenstaufenstadt.

Die internationale Jugendbegegnung wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie und Jugend sowie vom Verband deutscher Musikschulen gefördert. Eine umfangreiche Fotogalerie mit Reisebericht zur Begegnungswoche des Göppinger Jugendsinfonieorchesters in Barcelona gibt es im Internet unter der Adresse www.jms.goeppingen.de (Link „JMS Aktuell“).

PM

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