Anne-Frank-Ausstellung beendet-positives Fazit

Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ wandert nach drei Wochen in Göppingen weiter. Die Veranstalter ziehen derweil ein durchweg positives Fazit. „Über 2500 Menschen haben die Ausstellung in der Göppinger Stadtkirche und die Veranstaltungen im Rahmenprogramm besucht. Sehr viele davon junge Menschen. Das zeigt, dass wir mit dem Thema wirklich einen Nerv getroffen haben“, resümiert Rebecca Zabel, die Jugendkoordinatorin der Stadt und Verantwortliche für die Ausstellung.

Über 40 Schulklassen und Jugendgruppen wurden von speziell geschulten, gleichaltrigen Peer-Guides durch die Ausstellung begleitet. „Diese Führungen „auf Augenhöhe“ haben es den Jugendlichen besonders leicht gemacht, sich auf dieses schwierige Thema einzulassen“, berichtet Harald Maas, Mitarbeiter der BruderhausDiakonie. Die Jugendeinrichtung hatte gemeinsam mit der Stadt Göppingen, der evangelischen Kirchengemeinde und vielen weiteren Partnern die Ausstellung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in die Stadtkirche geholt. Eine Besonderheit war das spezielle, inklusive Konzept, mit dem die Ausstellung in Göppingen erstmals begleitet wurde. Die Stiftung „Haus Lindenhof“ hatte dazu extra Führungen und Ausstellungsinformationen in sogenannter „Leichter Sprache“ entwickelt, um möglichst vielen Menschen einen Besuch der Ausstellung zu ermöglichen. Schülerinnen der Pestalozzischule und Menschen aus den Inklusiven Wohngemeinschaften in Göppingen führten teils im Tandem mit Schülerinnen durch die Ausstellung.

Viel diskutiert wurde in der Ausstellung ein Bild, das ein Standbild von Anne Frank zeigt, das von Unbekannten mit einem Hakenkreuz beschmiert wurde. Es schlägt thematisch die Brücke zwischen dem historischen Teil der Ausstellung und dem aktuellen, in dem Fragen nach Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung aufgeworfen werden. Das Bild macht deutlich, dass die Geschichte von Anne noch nicht zu Ende erzählt ist. Auch heute noch haben rechtsextreme Ideen ihre Anhänger, auch heute noch werden Menschen ausgegrenzt und diskriminiert. „So fängt es an“, kommentierte eine Schülerin nachdenklich das Bild. Unter der Überschrift „Was kann ich bewirken?“ beschäftigt sich die Ausstellung deshalb zum Abschluss auch mit Beispielen, wie jeder Einzelne sich für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft und gegen Extremismus einsetzen kann.

Peer-Guides ausgezeichnet

Zwanzig sogenannte Peer-Guides wurden von der städtischen Jugendkoordinatorin, Rebecca Zabel, und einer Mitarbeiterin des Anne Frank Zentrums in Berlin mit einem Zertifikat ausgezeichnet.

Die Schülerinnen und Schüler aus Göppinger Schulen hatten in den vergangenen drei Wochen über 40 Schulklassen und Jugendgruppen durch die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ in der Göppinger Stadtkirche begleitet. Wissensvermittlung auf Augenhöhe stand dabei im Vordergrund. Mit ihren Erfahrungen, Wünschen und Ihrer eigenen Sprache waren die Jugendlichen die Expertinnen und Experten in der Ausstellung. Sie vermittelten die Inhalte der Ausstellung auf ihre ganz eigene Weise und basierend auf ihren eigenen Interessen. Eine ganz besondere Erfahrung für die jugendlichen Ausstellungsbegleiterinnen und -begleiter genauso wie für die Besucherinnen und Besucher.

Um die Inhalte der Ausstellung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wurden die Führungen in Göppingen erstmalig auch in sogenannter „Leichter Sprache“ angeboten.

Dieses Engagement der Jugendlichen wurde am vergangenen Freitag mit einem Zertifikat des Anne Frank Zentrums belohnt. Als besondere Überraschung erhielten alle Jugendlichen Peer-Guides ein Exemplar von Inge Auerbachers Buch „Ich bin ein Stern“. Inge Auerbacher hatte bei der Ausstellungseröffnung am 7. Oktober eine bewegende Rede gehalten.

PM

 

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