Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Tolles Ergebnis: Das diesjährige Straßenfest brachte einen Reingewinn von knapp 4.700 Euro.

Private Bauvorhaben genehmigt

Zwei Bauvorhaben hat der Gemeinderat einstimmig das Einvernehmen erteilt: Das frühere Malergeschäft mit Raumausstattung im Haus Zeller Straße 34/1 wird nun als Friseursalon mit Kosmetikstudio, Hundefriseursalon und Besprechungsraum mit Praxis genutzt. Das Haus Sommerweide 9 erhält eine Dachgaube. Das Wohnhaus Albershauser Straße 16 wird verfahrensfrei abgebrochen. Darüber informierte die Verwaltung.

Globale Erwärmung senken: Hattenhofen tritt Klimaschutzpakt des Landes bei

Öffentliche Hand als Vorbild gefragt

Die Gemeinde Hattenhofen tritt dem Klimaschutzpakt des Landes mit den kommunalen Landesverbänden bei. Dies hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Bei der UN-Klimakonferenz letztes Jahr in Paris haben die Staats- und Regierungschefs wegweisende Beschlüsse gefasst. Die globale Erwärmung soll auf unter zwei Grad Celsius begrenzt werden. Von Paris ging das Signal aus, dass die Weltgemeinschaft den Klimawandel mittlerweile sehr ernst nimmt und bereit ist, mit großen Anstrengungen den Klimaschutz wie auch die notwendige Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Klimaveränderungen voranzutreiben. Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag in Baden-Württemberg wollen zusammen mit dem Umweltministerium einen „Klimapakt“ mit Leben erfüllen. Die Kommunen sollen dies unterstützen. Das Land verbindet dies mit verbesserten Förderbedingungen. Für das Jahr 2016 stehen 11,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Basierend auf dem Klimaschutzgesetz des Landes von 2013 soll die öffentliche Hand eine Vorbildfunktion übernehmen, insbesondere bei der CO2-Minderung durch die Nutzung von Gebäuden. Die Landesverwaltung soll bis zum Jahr 2014 weitgehend klimaneutral organisiert werden. Durch den Pakt sollen deutlich mehr Kommunen in Baden-Württemberg integrierte Energie- und Klimaschutzkonzepte erarbeiten oder an Prozessen wie dem European Energy Award (EEA) teilnehmen. Mit dem Beschluss tritt Hattenhofen der Erklärung bei und setzt sich zum Ziel, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Verwaltung zu erreichen.

Klimabündnisgemeinden sind Vorreiter

Bürgermeister Jochen Reutter sieht diese Teilnahme als Signalwirkung nach außen und als einen weiteren Schritt in den Bemühungen, beim EEA erneut Punkte zu sammeln. Die Politik und die kommunalen Verbände hätten nun erkannt, so Hauptamtsleiter Nobert Baar, dass die Kommunen beim Klimaschutz und bei der Energiewende die entscheidenden Multiplikatoren sind. Die Klimabündnisgemeinden (Hattenhofen ist seit 1993 dabei) sehen dies schon lange so.

Kreisumlage sinkt prozentual, aber nicht in Euro

Landrat Edgar Wolff will den Kreisumlagehebesatz zum Haushaltsjahr 2017 um 0,6 Prozentpunkte senken. Aufgrund steigender Steuerkraft wird sich das Kreisumlageaufkommen dennoch um 8,1 Millionen Euro auf 110,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Pro Kopf bedeutet dies eine Umlagebelastung von 442 Euro je Einwohner. Wolff verweist darauf, dass die Landkreise nach wie vor die Hauptlast der Sozialaufwendungen und für Flüchtlingshilfe trügen. Bürgermeister Jochen Reutter gab dies zur Kenntnis. Mit den geplanten Großinvestitionen wie dem Klinikneubau würden ab 2018 große finanzielle Herausforderungen anstehen, welche die Kreisfinanzen stark beeinträchtigen, so der Schultes.

Ein Gemeinderat sprach die geplante Neuverschuldung von rund fünf Millionen Euro an: Wann habe der Landkreis letztmals keine Neuverschuldung aufgenommen? In der Privatwirtschaft könnte sich das ein Betrieb nicht auf Dauer leisten. In den letzten sieben Jahren habe sich der Landkreis fast entschuldet, so Bürgermeister Jochen Reutter. Der Landkreis habe seine Verschuldung von 100 Millionen Euro auf rund 27 Millionen Euro senken können. Zu dieser Entschuldung hätten die Gemeinden über die Kreisumlage einen großen Beitrag geleistet. Reutter will eine Darstellung zum prognostizierten und tatsächlichen Schuldenverlauf des Kreishaushalts nachreichen.

Gebäude in gutem Zustand

Von Jahr zu Jahr wird die Mängelliste bei den jährlichen Gebäudebesichtigungen in den kommunalen Gebäuden und Anlagen kürzer. Dies ist das Ergebnis der diesjährigen Begehung von Verwaltung und Mitgliedern des Gemeinderats. Erforderliche kleinere und größere Unterhaltungsmaßnahmen werden immer binnen eines Jahres erledigt. Die größten Investitionen stehen bei der beschlossenen Sanierung des Grundschulaltbaus an. Dieser erhält unter anderem neue Fenster, einen Vollwärmeschutz und es wird die Fassade neu gestrichen. Darüber informierte Hauptamtsleiter Norbert Baar.

Land gibt kein Geld für Schulsanierung

Für die energetische Sanierung der Grundschule und den Umbau des Altbaus für Gemeinbedarfszwecke sowie für die Instandsetzung des Neubaus und Umbau für die Ganztagesbetreuung erhält die Gemeinde keine Investitionshilfen aus dem Ausgleichsstock des Landes. Dies ist die bedauerliche Mitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart. Es stünden nur im begrenzten Umfang Mittel zur Verfügung, so die Behörde. Die Gemeinde Hattenhofen könne das Vorhaben unter Berücksichtigung der Fachförderung selbst finanzieren. Dies gab Bürgermeister Jochen Reutter bekannt.

Örtliche Feuerwehr ist hundert Prozent einsatzbereit

Gemeinderat beschließt Bedarfsplan

Den aktuellen Feuerwehrbedarfsplan der freiwilligen Feuerwehr hat der Gemeinderat einstimmig verabschiedet. Die Hattenhofer Wehr hält die gesetzlichen Forderungen zur Leistungs- und Einsatzbereitschaft ein. Vor allem tagsüber sei man durch viele Feuerwehrmänner, die im Ort arbeiten, gut aufgestellt, so Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Steffen Berroth. Dies sei nicht in allen Gemeinden so. Der Feuerwehrbedarfsplan soll Planungssicherheit geben und schafft eine Übersicht über die geplanten und erforderlichen Anschaffungen, beispielsweise bei Löschfahrzeugen. Er berücksichtigt die feuerwehrtechnisch relevanten, örtlichen Verhältnisse im Rahmen einer Gefährdungsanalyse und bildet die Grundlage für die Aufstellung der Ausrüstung einer leistungsfähigen Feuerwehr. Der Plan listet detailliert auf, in welchen Fällen beispielsweise noch tragbare Leitern der Feuerwehr zur Menschenrettung ausreichen und ab wann ein Hubrettungsfahrzeug erforderlich wird. Ebenso sind Gewerbebetriebe mit besonderen Gefahren sowie öffentliche Anlagen mit besonderem Schutzstatus aufgeführt. Überschwemmungsgebiete spielen ebenso eine Rolle wie der Einflugbereich des Flughafens Stuttgart und die geplante Ferngasleitung.

Überörtliche Zusammenarbeit erspart Fahrzeuge

Die Feuerwehr besteht aus 42 Aktiven, davon sind tagsüber in der Regel 16 Männer anwesend. Die Anfahrtszeit von Feuerwehren aus den Nachbarorten beträgt zwischen zehn und 25 Minuten. Durch diese Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren, so Steffen Berroth, brauche man in Hattenhofen keine Sonderfahrzeuge. Von 2010 bis 2015 hat die Hattenhofer Wehr 114 Einsätze geleistet, darunter 21 Brandeinsätze und 38 technische Hilfeleistungen. Zehn Einsätze erfolgten aufgrund von Fehlalarmen. Die Löschfahrzeuge halten in der Regel 25 Jahre. In Hattenhofen ist das so getaktet, dass immer etwa zur Hälfte der Laufzeit von neueren Fahrzeugen die alten ausgemustert und ersetzt werden. Die nächste Anschaffung steht im Jahr 2023 an, dann erst wieder im Jahr 2033 und in 2039.

Energiebericht: Sinkende Tendenz bei Verbräuchen

Den Energiebericht für die Jahre 2014 und 2015 hat Diplom-Ingenieur Gerhard Sattler im Auftrag der Baden-Württembergischen Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) vorgestellt. Sattler arbeitet für die sechs Verbandsgemeinden. Seit 2008 konnten in den gemeindlichen Gebäuden der Wärmeverbrauch um neun Prozent, der Stromverbrauch um sieben Prozent und der Wasserverbrauch um 17 Prozent gesenkt werden. Die Energiekosten lagen 2014 deutlich niedriger als in 2013, in 2015 jedoch leicht darüber, bei 60.000 Euro. 62 Prozent davon sind Wärmekosten, knapp zehn Prozent Wasserverbrauch und 28 Prozent Stromverbrauch. Die Gemeindegebäude weisen unterschiedliche Entwicklungen auf, teilweise konnten die Wärme,- Strom- und Wasserkosten bzw. –verbräuche gesenkt werden, teilweise stiegen sie an. Dies ist natürlich auch wetterabhängig. Der Verwaltungsverband hat den Vertrag mit Gerhard Sattler und der KEA bis Ende 2017 verlängert. Dann soll die Energieagentur Göppingen übernehmen, diese ist aber leider bislang bei Förderungen nicht antragsberechtigt.

Auch in den nächsten Jahren müsse man permanent weiter kontrollieren, um den Verbrauch im Griff zu haben, so Bürgermeister Jochen Reutter. Der Schultes rechnet damit, dass nach der energetischen Sanierung der Grundschule dort die Verbräuche weiter gesenkt werden können.

Landessanierungsprogramm endet als Erfolgsgeschichte

Gemeinderat hebt Sanierungsgebiet auf

Nach zwölf Jahren Laufzeit hat der Gemeinderat das Sanierungsgebiet „Ortsmitte“ Hattenhofen aufgehoben. Das Landesförderprogramm war zum Jahresende 2015 ausgelaufen. Hattenhofen könne sich glücklich schätzen, so Bürgermeister Jochen Reutter, dass es in dieses Programm aufgenommen wurde. Kommunale wie private Gebäude und auch Straßen hätten davon profitiert.

Arun Gandbhir vom Erschließungsträger STEG informierte den Gemeinderat über die „Best of“ der Sanierungsmaßnahmen. Das Gebiet umfasste eine Fläche von 9,2 Hektar, mehrfach wurden Aufstockungen durch das Land bewilligt. 60 Prozent der Zuschusskosten hatte das Land getragen. Die höchste Förderung erhielt die Rathaussanierung. Damit habe man, so Gandbhir, den „örtlichen Diamant geschliffen“ und zu einem modernen Bürgerbüro ausbauen können. Wenn das Sanierungsgebiet vollends abgerechnet und die Aufhebungssatzung öffentlich bekannt gemacht worden ist, erfolgt die Löschung der Sanierungsvermerke in den Grundbüchern der betroffenen Grundstücke.

Über fünf Millionen Euro in kommunale und private Sanierung gesteckt

Die Sanierungsziele waren die Verbesserung der baulichen Substanz privater und gemeindeeigener Gebäude, die Stärkung der Infrastruktur durch Neubaumaßnahmen und Nutzung vorhandener Freiflächen, die Aufwertung öffentlicher Bereiche und die Verbesserung der Fußwegeverbindungen. Der Gesamtförderrahmen lag bei gut 3,9 Millionen Euro, wobei das Land 2,35 Millionen Euro und die Gemeinde knapp 1,6 Millionen Euro besteuerten. Als Beispiele von Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich nannte Arun Gandbhir die Sanierung von Bühlweg und „Promillewegle“, die mit 150.000 Euro gefördert wurden, die Sanierung der Sillerhalle, die 360.000 Euro Fördermittel erhielt, die Parkplatz-Neugestaltung in der Ledergasse/Schulgasse, die fast komplett mit 430.000 Euro gefördert wurde, Erwerb und Gestaltung des neuen Rössleplatzes (Fördersumme 166.000 Euro) und die Sanierung des Rathauses, die mit 1,67 Millionen gefördert wurde. Elf private Baumaßnahmen wurden mit rund 224.000 Euro gefördert. Insgesamt lagen die kommunalen und privaten Maßnahmen bei einem Investitionsvolumen von knapp 5,4 Millionen Euro. 86 Prozent waren kommunale Investitionen mit 4,6 Millionen Euro, die privaten Investitionen beliefen sich auf 774.000 Euro.

Klimaschutz und lokales Handwerk profitieren stark

Die investierten Gelder entfalten ihre Wirkung in direkter Umgebung von Hatten-hofen, es profierte die lokale Wirtschaft. Allein 1,5 Millionen Euro erhielten örtliche Fachbetriebe und Planer. In einer Entfernung bis zu zehn Kilometer flossen 2,2 Millionen Euro an Auftragsvolumen, weitere 1,7 Millionen in eine Entfernung bis 20 Kilometer. Die privaten Investitionen wurden zum überwiegenden Teil in energetische Verbesserungen der Gebäudesubstanz gesteckt: 30 Prozent in die Fassadensanierung und Wärmedämmung, 21 Prozent in Dachgeschossausbau und –dämmung, 18 Prozent für neue Fenster und Türen und acht Prozent in die Heizung. Dies sind über 75 Prozent für energetische Maßnahmen.

Bürgermeister Jochen Reutter lobte die unbürokratische Zusammenarbeit mit der STEG, in Person von Arun Gandbhir und bedankte sich für die jahrelange Zusammenarbeit. Sprecher im Gemeinderat freuten sich über das „super Ergebnis“: Einerseits habe man viele Gebäude am Leben erhalten können, andererseits sei viel Geld an Wertschöpfung in Hattenhofen verblieben. Vor allem die örtlichen Handwerker hätten profitiert. Einer der Sprecher schlug vor, für das Energieprogramm im Wohngebiet Bruckwiesen einen neuen Fördertopf an Land zu ziehen. Bürgermeister Reutter und Fachmann Arun Gandbhir möchten sich um dieses Thema kümmern.

PM

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