Unter dem Aspekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ und um den Flüchtlingen ein gewisses Maß an umweltfreundlicher Mobilität zu geben, entstand bei Kolpingmitglied Eduard Jeckel aus Donzdorf die Idee einer Fahrrad-Werkstatt.
Im April wurden in einer Lagerhalle im Steingarten, die üblicherweise als Sammelstelle für die Kleideraktion der Kolpingsfamilie dient, die ersten Fahrräder instand gesetzt. Zahlreiche Donzdorfer Einwohner hatten zu diesem Zweck ausrangierte Fahrräder gespendet. Unter der Leitung von Reinhold Sawatzki ist so im Rahmen des Arbeitskreises Asyl eine richtige Fahrrad-Werkstatt entstanden, die sich der Reparatur von Drahteseln für Flüchtlinge widmet.
Nun ist die Fahrrad-Werkstatt in ein ehemaliges Ladengeschäft an der Hauptstraße 93 umgezogen. Die Räumlichkeit stellt die Stadt zur Verfügung, Unterstützung kommt zudem von den beiden Kirchengemeinden, der Volksmission und dem Stadtseniorenrat. Die neuen Räume wurden auf Vordermann gebracht, als Werkstatt eingerichtet und in „Die Fahrrad-Füchse“ benannt.
Die Fahrrad-Füchse haben in den Flüchtlingen Mohammedali aus dem Irak und Mohammed aus Afghanista tatkräftige Unterstützung gefunden. Die zwei kümmern sich um die Reparatur der Velos und haben damit eine sinnvolle Beschäftigung. Ganz nebenbei verbessern sie so ihre Deutschkenntnisse.
An die 75 Fahrräder wurden von den Fahrrad-Füchsen bereits schon flott gemacht und übergeben. Wer ein ausrangiertes Fahrrad im Keller stehen hat, kann es gern der Werkstatt zur Verfügung stellen. „Um allen Flüchtlingen in Donzdorf ein Rad geben zu können, benötigen wir noch etwa 35 Stück sowie einfaches Werkzeug für Kleinreparaturen“, erklärt Reinhold Sawatzki. Die Fahrrad-Füchse haben dienstags, freitags und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
Die ehrenamtlichen Helfer der Fahrrad-Werkstatt wollen demnächst die Flüchtlingen in das sichere Fahren bei Dunkelheit unterweisen. Außerdem ist ein Sicherheitstraining auf dem Verkehrsübungsplatz in Geislingen vorgesehen.
PM