Am morgigen Dienstagnachmittag sind in Stuttgart die meisten Kindertagesstätten wegen der Personalversammlung des Jugendamts geschlossen, an der über 1.500 Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen und Sozialarbeitern sowie weitere Beschäftigte teilnehmen. Anlässlich der Versammlung bekräftigt ver.di die Forderung, die neuen Eingruppierungsregelungen im Sozial- und Erziehungsdienst endlich korrekt anzuwenden.
Cuno Hägele, ver.di Geschäftsführer in Stuttgart: „Mit befristeten und gekürzten Zulagen, die für die einen gelten, für die anderen nicht, wird die Stadt keine Bewerberinnen für die 200 unbesetzten Stellen gewinnen. Das einzige was dauerhaft Abhilfe schafft, ist eine korrekte Eingruppierung. Auch die Eltern erwarten, dass der wochenlange Streik im letzten Jahr endlich den Erzieherinnen eine Aufwertung bringt und es für alle Kinder Kitaplätze gibt.“
Die Tarifeinigung vom letzten Jahr sieht vor, Erzieherinnen mit besonders schwierigen fachlichen Tätigkeiten in die S 8b einzugruppieren statt in der S 8a – Differenz bis zu 412 Euro, je nach Stufe. In Stuttgart sind die Kindertagesstätten vom pädagogischen Konzept her so aufgestellt, dass im Prinzip alle Erzieherinnen mit solchen Tätigkeiten betraut sind. Ein entsprechender Vorstoß des Personalrats ist an der rigorosen Haltung der Verwaltung gescheitert.
ver.di fordert außerdem die „Tarif+Zulage“ dauerhaft und unbefristet auf alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auszuweiten.
Hanna Binder, ver.di Landesfachbereichsleiterin Gemeinden: „Die Frage der korrekten Eingruppierung geht alle Städte und Gemeinden im Land an: Wir fordern die Kommunen insbesondere dazu auf, jetzt bei der Aufstellung der Haushalte Stellen für stellvertretende Kita-Leitungen zu berücksichtigen. Das ist eine soll-Vorschrift, keine kann-Vorschrift.“
PM