Ab Mittwoch landesweite Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder

ver.di ruft in der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder am Mittwoch und Donnerstag in ganz Baden-Württemberg zu Warnstreiks im Vorfeld der vierten zusätzlichen Verhandlungsrunde am kommenden Wochenende auf. Die Warnstreiks finden im Rahmen bundesweiter Arbeitsniederlegungen statt. Örtlich gibt es Kundgebungen.

Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „In der regulären Spielzeit waren die Arbeitgeber trotz Rekord-Einnahmen noch nicht einmal zu einem Angebot bereit. Wir wollen nun ein Ergebnis in der Verlängerung erreichen. Dafür setzen wir auf Offensive.“

ver.di ruft in der Region Stuttgart/Ulm zu folgenden Warnstreiks auf:

Mittwoch: Ostwürttemberg-Ulm

Warnstreik Ulm: Universität, Hochschule, Studierendenwerk, HTW Aalen, PH Schwäbisch Gmünd, ABM Heidenheim, Finanzamt Ulm

Gemeinsame Kundgebung 12:00 am Marktplatz in Ulm

Donnerstag: Stuttgart

Warnstreik u.a. Universitäten Stuttgart und Hohenheim, die Landesbibliothek, Studierendenwerk, Staatliche Münze, Wilhelma, Staatsgalerie, Staatstheater, Landesmuseum, Lindenmuseum, Regierungspräsidium, das Statistische Landesamt, das Zentrum für Psychiatrie Winnenden, Hochschule für Technik und Medien, weitere Dienststellen.

Kundgebung von ver.di und den anderen ÖD-Gewerkschaften um 12:30 Uhr vor dem Neuen Schloss. (Aufgerufen zum Protest sind auch kommunale Beschäftigte wegen der Kürzungspläne in der betrieblichen Rente ZVK)

In den Verhandlungen für die 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist auch die dritte Runde am 16./17. März 2015 in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. Vereinbart wurde, die Verhandlungen in einer vierten Runde am 28. März fortzusetzen.

Info:

Belastet werden die Verhandlungen vor allem durch den von den Arbeitgebern angestrebten Systemwechsel in der betrieblichen Altersversorgung.

ver.di fordert für die rund 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich fordert ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage. Zusätzlich sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppiert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden.

In Baden-Württemberg (per 30.06.2013) sind 119.229 Angestellte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon sind 32.914 nur befristet beschäftigt. Für 194.657 Beamtinnen und Beamte fordert ver.di von der Landesregierung die Übertragung des Tarifergebnisses für die Länder.

PM

 

 

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