Göppingen: Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit – ein Gebot der Nächstenliebe

Die Mitglieder des „Arbeitskreises Betriebsarbeit in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Bezirk Hohenstaufen“ sind sich einig: Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit gehört in die oberste Prioritätenliste der Politik.

Der Arbeitskreis hatte mit einem Schreiben bei sechs politischen Parteien angefragt, mit welchen Ideen sie im Falle eines Wahlerfolges bei den kommenden Bundestagswahlen 2017 die Langzeitarbeitslosigkeit aktiv bekämpfen möchten.

Vier Parteien antworteten, dass die Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit schon seit langem im Fokus ihrer politischen Arbeit stünde, allerdings ging die Meinung zwischen den  Parteien in der Regierung und denen der Opposition stark auseinander.

Während die Vertreter der CDU und SPD ihre bisherigen Anstrengungen in den Vordergrund stellten, schrieben die Politiker der GRÜNEN und DER LINKEN dem Arbeitskreis, das in diesem Bereich nach weiteren Lösungen gesucht werden muss.

Von Seiten der FDP und der AfD gingen leider keine Antworten ein.

Der Arbeitskreis sieht in dieser Frage allerdings nicht nur die Politik in der Verantwortung, auch die Kirche steht hier in der Pflicht, Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeitsfalle zu befreien, um sich und ihren Familien ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Deswegen hat der Arbeitskreis einen Brief an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, geschrieben, mit der Bitte, die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit auf die Agenda der deutschen Bischofskonferenz zu nehmen, um noch stärker als bisher auf die Politik einzuwirken.

„Leider reichen alle Anstrengungen nicht, die bisher politisch unternommen wurden, um mehr Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, bedauert der Vorsitzende des Arbeitskreises Klaus-Peter Grüner aus Süßen die bisherigen Programme, die von der Bundesregierung verabschiedet wurden.

„Während die Arbeitslosigkeit im Ganzen rückläufig ist, stagniert die Zahl der Langzeitarbeitslosen Menschen“, wie Ákos Czernai-Weimer, Regionalsekretär der KAB, einräumt. „Dies zeigt uns ganz eindeutig, dass alle sozialen Einrichtungen an einem Strang ziehen müssen, um in dieser Frage noch mehr auf die Politik einzuwirken.“

Und auch der Kreis Göppingen ist von diesen Trend betroffen, wie der aktuelle Bericht der Jobagentur vom September 2016 aufzeigt: 4 361 Menschen waren im September seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Und dies, obwohl 9458 freie Stellen gemeldet wurden.

Papst Franziskus hat es in seiner Rede vor dem Europaparlament in Straßburg treffend formuliert, um was es dem Arbeitskreis letztendlich geht: „Welche Würde soll jemals einer finden, der keine Nahrung, bzw. das Allernotwendigste zum Leben hat und – schlimmer noch – dem die Arbeit fehlt, die im Würde verleiht.“

PM

 

 

 

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