Nachwuchskräfte des Studiengangs Public Management im Landratsamt – Gesprächsrunde mit dem Ersten Landesbeamten über aktuelle Themen

Für 23 Verwaltungspraktikantinnen und Verwaltungspraktikanten begann Anfang September die Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bei den Städten und Gemeinden des Landkreises sowie der Stadt Ulm. Die Nachwuchskräfte sind nunmehr für vier Wochen im Rahmen ihres Einführungspraktikums im Landratsamt Göppingen. Dort wird ihnen von fachkundigen Lehrbeauftragten in 150 Unterrichtsstunden das theoretische Rüstzeug vermittelt, um auf den Rathäusern das Erlernte in die Praxis umsetzen zu können.

k640_landratsamt-studentenAb März des nächsten Jahres geht es für die Nachwuchskräfte zum Studium an die Hochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg bzw. Kehl, das sie mit dem Abschluss als “Bachelor of Arts” (Public Management) im Februar 2020 beenden werden.

Im Rahmen des Einführungslehrgangs bot sich den Dienstanfängerinnen und Dienstanfängern nunmehr die Möglichkeit, mit dem Ersten Landesbeamten und Landrat-Stellvertreter Jochen Heinz über aktuelle politische Themen im Landkreis und darüber hinaus zu diskutieren.

Ein Schwerpunktthema war hierbei die Flüchtlingssituation in den Gemeinden und im Landkreis. Jochen Heinz erklärte die Abläufe und Wege, die die Flüchtlinge in den Landkreis Göppingen geführt haben. Er konnte von lebhaften Debatten und Bürgerveranstaltungen im letzten Jahr berichten und erläuterte die politischen Ziele des Landkreises Göppingen, u.a. für eine gute Integration eine möglichst gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die Gemeinden zu erreichen. Zur bundespolitischen Zielrichtung befragt, gab der Erste Landesbeamte ein deutliches Plädoyer für ein gemeinsames und starkes Europa ab. Er forderte die Nachwuchskräfte auf, die Errungenschaften der Europäischen Union nicht als Selbstverständlichkeit abzutun, sondern sich immer wieder für Europa stark zu machen und ihre Kenntnisse der Strukturen Europas zum Beispiel mit einem Praktikum zu vertiefen. Er zitierte dabei den Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker: „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“, was die jungen Leute sichtlich zum Nachdenken anregte.

Auch weitere Schlüsselthemen des Landkreises wie Verkehrsinfrastruktur (A 8 –Albaufstieg sowie B 10- Weiterbau) und die Finanzen eines Landkreises waren Diskussionsthemen der einstündigen Veranstaltung.

Als das Thema “Biomüll” von einer Dienstanfängerin angesprochen wurde, sprach Jochen Heinz von einer “offenen Baustelle der Abfallwirtschaft”. Nachdem er die Hintergründe und den Nutzen des Biomülls angesprochen hatte, gab er zu, dass die Mengen derzeit nicht zufriedenstellend für den Landkreis seien. Es fehle den Menschen die Akzeptanz der eigentlich verpflichtenden Getrenntsammlung und sie sähen im Moment den Mehrwert nicht. Der Abfallwirtschaftsbetrieb arbeite aber bereits intensiv an der Optimierung des Systems.

Zum Abschluss der Gesprächsrunde sprach eine Dienstanfängerin den Landrats-Vize darauf an, ob eine familiäre Auszeit – ähnlich wie in der freien Wirtschaft – Nachteile im Berufsleben mit sich bringe. Jochen Heinz hob die Landkreisverwaltung als von der FamilienForschung ausgezeichneten familienfreundlichen Arbeitgeber hervor, der sich im regelmäßigen Austausch mit Beurlaubten bzw. Personen in Elternzeit befinde. Auch biete das Dienstrecht für Beamtinnen und Beamte hier hervorragende Möglichkeiten.

Foto: Jochen Heinz mit den Nachwuchskräften des Studiengangs Public Management

PM

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