Handball-WM unterm Hohenstaufen? Bianca Baar, Marketingleiterin bei den Frauen von Frisch Auf Göppingen, hält dies für möglich. Bei der Unternehmerlounge des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW) warb sie bei den Firmeninhabern für noch mehr Handballbegeisterung.
2017 ist Deutschland Gastgeber der Weltmeisterschaft im Frauenhandball, zwei Jahre später, zusammen mit Dänemark, tragen die Männer ihre Titelkämpfe aus. Dass Göppingen Austragungsort von WM-Spielen werden könnte, hält Bianca Baar für denkbar. Vor allem für Spiele bei der Frauen-WM habe Göppingen gute Karten, erzählte der Marketingprofi im Interview mit BVMW-Kreischef Lothar Lehner im Hotel „Hohenstaufen“. Die EWS-Arena erfülle von der Platzzahl her die Vorgaben des Verbandes. Nur bei den geforderten Nebenräumen sehe es noch düster aus. „Die müssten erst noch geschaffen werden, durch Anbauten oder ein ansprechendes Containerdorf.“ Wenn Göppingen bereit sei, diese Investitionen vorzunehmen, dann seien Spiele bis zum Viertelfinale unterm Hohenstaufen möglich. Bei der Handball-Weltmeisterschaft der Männer macht sich Baar für eine Bewerbung der Sportregion Stuttgart stark und brachte die Porsche-Arena als Austragungsort ins Gespräch.
Die Bedeutung des Handballs für den Standort Göppingen sei unbestritten, so Baar. Knapp 300 Unternehmen engagieren sich bereits bei den Handball-Bundesligisten. Nach wie vor sei Göppingen deutsche Handball-Hauptstadt. Viele Jahre sei die Stadt die einzige gewesen, in der sowohl Frauen als auch Männer in der Bundesliga spielten. Inzwischen sei das auch in Berlin und Bietigheim der Fall. Da aber in Göppingen noch zwei Jugendmannschaften in der Bundesliga mitmischen, stehe man mit vier Spitzen-Teams im Handball bundesweit ganz oben. Welche Möglichkeiten Unternehmen haben, sich bei Frisch Auf zu engagieren, zeigte Baar ebenfalls auf. Sie berichtete über die gemeinsame Vermarktung von Männer- und Frauenhandball, sprach über Kontaktmöglichkeiten der Firmenchefs beim Freundeskreis oder im Businessclub. Für Unternehmen, die sich für eine Unterstützung der Handball-Bundesligisten interessieren, würden maßgeschneiderte Angebote gemacht. „Uns ist aber auch wichtig, dass die Firmen Begeisterung für die Handball-Idee mitbringen“, so Baar, die auch über die Nachwuchsarbeit bei Frisch Auf informierte.
Wie können Leistungssportler ihre Fitness verbessern? Gerhard Oechsle Geschäftsführer von Respofit in Geislingen, hob in seinem Kurzvortrag auf die von seinem Unternehmen federführend entwickelte „ganzheitliche Leistungsdiagnostik“ ab. Studien hätten bewiesen, dass nur diejenigen optimale Leistung bringen können, die auch richtig schlafen. Störfaktoren rund ums Bett müssten daher vermieden werden. Für Oechsle gehören vor allem Fernsehen und Handy dazu. Wer schläft während der Fernseher läuft hat einen deutlich schlechteren Schlaf, ebenso der, der das Handy angeschaltet neben sich auf dem Nachttisch liegen hat. Auch wenn seine Untersuchungen vornehmlich bei Weltklasse-Sportlern vorgenommen wurden, seien die Ergebnisse auf andere übertragbar, auch auf Unternehmer. Oechsle riet dazu, mindestens eine Stunde vor dem Einschlafen den Fernseher auszuschalten, das Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen und im Bett anstelle eines E-Books auf das gedruckte Buch zurückzugreifen. „Das ist für die Augen auf jeden Fall besser“, so der Experte.
Überraschungsgast bei der Unternehmerlounge war Hartmut Schüle vom Bankhaus Bauer in Stuttgart. Der ehemalige langjährige Mitarbeiter der Kreissparkasse Göppingen kümmert sich bei der traditionsreichen Stuttgarter Privatbank vor allem um die Geldgeschäfte von Unternehmern. Auch in der Null-Zins-Phase könnten noch Renditen erzielt werden, so Schüle. Hilfe bekomme er da vom Computer. Das Bankhaus hatte vor einigen Jahren ein bundesweit beachtetes Programm entwickelt, das die Chancen auf Renditen signalisieren könne. Auch die griechische Finanzkrise sprach Schüle an. Hier mahnte er, die Verhältnisse nicht außer Acht zu lassen. Griechenland habe eine Wirtschaftsleistung die mit der von Hessen vergleichbar sei. Daher sei die Griechenland-Krise für die EU kein Riesenproblem. An ein Ausscheiden Athens aus dem Euro glaube er nicht, da dies wohl auch einen Austritt des Landes aus der EU nach sich ziehen könne. Schüle bezog sich dabei auf eine Aussage von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker.
Die BVMW-Kreisgeschäftsstelle Göppingen vertritt die Interessen von mehr als 100 mittelständischen Unternehmen in den Landkreisen Göppingen, Esslingen und Schwäbisch Gmünd. Monatliche Veranstaltungen bieten den Mitgliedern nicht nur wertvolle Informationen, sondern auch die Möglichkeit, sich kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Kreisvorsitzender Lothar Lehner (Geislingen) sieht den Verband daher nicht nur als reine Interessenvertretung, sondern auch als ein Netzwerk, von dem die Mitglieder profitieren können.
PM