Karfreitag, 3. April, 19 Uhr
Romantische Chormusik zur Passion
von Josef Gabriel Rheinberger
und Franz Liszt
Drei besondere, selten zu hörende Chorwerke werden im Passionskonzert am Karfreitag erklingen: Auf dem Programm steht Musik der Romantik für gemischten Chor und große Orgel. Die Werke stammen aus der Feder des Münchner Hofkapellmeisters Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) und von Franz Liszt, einem der herausragendsten Musiker des neunzehnten Jahrhunderts.
Josef Rheinbergers Vertonung des Stabat mater dolorosa entstand im Jahre 1884 und zählt somit zu dessen reiferen Werken. Sanglich und voller Würde erklingen die mittelalterlichen Worte des Gesanges über die Schmerzensmutter Maria. Der Komponist setzt den lateinischen Text in vier Sätze voll an ausdrucksstarken Themen und lässt das Werk in eine Schlussfuge münden. Die vom Geislinger Singkreis aufgeführte Fassung für gemischten Chor und große Orgel lässt den charakteristischen Stil späterer Kirchenwerke Rheinbergers besonders deutlich hörbar werden. Kennzeichnend für das Stabat mater in g-Moll ist die Verdichtung der Ausdrucksmittel, sich ganz auf den Text konzentriert.
In der Mitte des Passionskonzertes wird ein Unikum der Musikliteratur stehen: Der Kreuzweg, lateinisch Via crucis von Franz Liszt (1811-86) ist eine musikalische Andacht der vierzehn Stationen des Leidens Jesu Christi. In diesem Alterswerk schafft es Liszt, protestantische Passionslieder, gregorianische Hymnen und kunstvolle Orgelmeditationen zu vereinen. Das teils meditative teils dramatische Chorwerk entstand 1879 in Rom, erlebte seine Uraufführung allerdings erst im Jahre 1929.
Passend zu den Chorwerken wird Hans Martin Kröner Orgelmusik der deutschen Romantik interpretieren. Zur Aufführung kommt Rheinbergers Orgelsonate in e-Moll, die wie sein Stabat mater ein Spätwerk ist und vor allen Dingen durch ihren Finalsatz, einer Passacaglia, Berühmtheit erlangte.
Abschließend kommt ein zweites Werk aus Rheinbergers Feder zur Aufführung: Sein deutschsprachiger Passionsgesang, Opus 46. „Entzückend rührend“ empfand die Gattin des Meisters jenes Stück, das ergreifende Einfachheit mit anspruchsvoller Harmonik zu verbinden weiß. Der Passionsgesang entstand im Gegensatz zum Stabat mater in g-Moll wesentlich früher. Das 1867 komponierte geistliche Werk überzeugt den Hörer mit liedhaften musikalischen Themen und ergreifenden Texten. Der Passionsgesang wird den Abend, der sich ganz der Chormusik deutscher Romantik widmet, beschließen.
Der Kartenvorverkauf läuft seit Freitag, den 27. Februar. Karten sind über die Chormitglieder und bei Buchhandlung Ziegler (Tel.: 41752) in Geislingen erhältlich.