Angehende Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die ihr Examen an der Schule für Pflegeberufe der ALB FILS KLINIKEN ablegen werden, haben im Juli und August vier Wochen lang in pflegerischer Eigenregie eine Station in der Klinik am Eichert geleitet. Neben der Pflege der Patienten lag auch die Verantwortung für die Organisation und Struktur des Tagesablaufs in den Händen der Schülerinnen. Begleitet wurden sie im Hintergrund von qualifizierten Praxisanleitern.
Wenn die Schülerinnen und Schüler des Pflegeberufes ihre dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege abgeschlossen haben, sollen sie in einem Beruf bestehen, der von vielschichtigen Anforderungen geprägt ist. Gelernt zu haben, wie gute Pflege zu leisten ist, ist das Eine. Im meist hektischen Berufsalltag zu jeder Zeit auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten und deren Angehörige, zeitgleich auch den Anforderungen der behandelnden Ärzte, Therapeuten und den Mitarbeiterinnen gerecht zu werden, ist das Andere. Um Theorie und Praxis für die Auszubildenden an den ALB FILS KLINIKEN anzunähern, verwirklicht der Gesundheits- und Krankenpfleger Stephan Laube gemeinsam mit Mitarbeitenden verschiedener Fachbereiche das Konzept der Schulstation. Erste Erfahrungen aus der Pilotphase im April wurden ausgewertet. Das Ergebnis überzeugt: Vorneweg die Patienten der Urologie, die hervorragend als Schulstation geeignet ist, zeigen sich begeistert: „Ich habe es als sehr positiv erlebt, wie die jungen Schwestern lernen wollen – und wie es ihnen ermöglicht wird.“ Mit dieser Rückmeldung bringt ein Patient auf den Nenner, was viele empfinden. Die Schülerinnen selbst sind ebenfalls voll des Lobes: „Wir planen unsere Schicht, dürfen viel selbst tun – dabei lerne ich enorm.“ Brigitte ist im zweiten Ausbildungsjahr und seit drei Wochen auf der Schulstation. „Nur noch eine Woche“ bedauert auch Carina, die im dritten Jahr, kurz vor ihrem Examen steht. Während Brigitte es schätzt, sich vor dem eigenen Handeln mit Carina absprechen zu können, profitiert die Ältere davon der Jüngeren das Tun genau zu erklären und dabei selbst noch besser zu lernen. Beide werden intensiv von der erfahrenen Krankenschwester Ines angeleitet. Ines Pasta hat sich neben ihrem Beruf als Praxisanleiterin qualifiziert. Aufmerksam begleitet sie die beiden Schülerinnen, lässt ihnen viel Erfahrungsraum und bespricht doch jede Handlung, jede Frage, jede Notwendigkeit. „Es ist eindrucksvoll, wie groß die Lernschritte sind, die auf unserer Schulstation gemacht werden.“ Ines Pasta ist überzeugt davon, dass die Auszubildenden vor allem durch das intensiv begleitete eigene Tun das Gelernte viel nachhaltiger aufnehmen und weiter entwickeln. Im normalen Alltag einer Station sei derart intensives Lehren und Lernen schlicht unmöglich. Stephan Laube, der berufsbegleitend ‚Angewandte Pflegewissenschaften‘ studiert, ist sicher, dass das Modell ‚Schulstation‘ zur dauerhaften Ergänzung der Pflege-Ausbildung an den ALB FILS KLINIKEN werden kann und schreibt derweil seine Bachelor-Arbeit darüber.
Info: Die Schule für Pflegeberufe ist angegliedert an die ALB FILS KLINIKEN und bietet insgesamt 210 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege an. Ausbildungsbeginn ist jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres.
Foto: Die Schulstation ist in der Pflegeausbildung ein neuer Ansatz, um unter realistischen Bedingungen die angehenden Pflegekräfte umfassend auf den beruflichen Alltag vorzubereiten.
PM