Zu Äußerungen von Bundeskanzlerin Merkel für einen weiteren Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:
Angela Merkels Unterstützung für Glyphosat ist befremdlich. Die Bundeskanzlerin stellt sich damit gegen 70 Prozent der deutschen Bevölkerung, die ein Verbot des Pflanzenkillers fordert.
Es ist schlicht falsch, wenn die Kanzlerin den Eindruck erweckt, die Unbedenklichkeit von Glyphosat sei erwiesen. Frau Merkel ignoriert dabei die Feststellung von WHO-Krebsexperten (IARC), dass Glyphosat für den Menschen wahrscheinlich krebserregend ist. Ebenso blendet die Kanzlerin die gravierenden Mängel bei der Risikobewertung von Glyphosat durch das Bundesinstitut für Risikobewertung aus. Zudem greift sie mit ihrem Persilschein für Glyphosat dem Urteil der europäischen Chemikalienagentur ECHA vor, die zurzeit eine Neubewertung der Krebsgefahr durch Glyphosat durchführt.
Statt der Agroindustrie nach dem Munde zu reden, sollten die Kanzlerin und ihre Regierung besser Maßnahmen für eine schnelle Verringerung der Glyphosatbelastung von Mensch und Umwelt ergreifen.
PM