In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten Bürgermeister Vesenmaier zusammen mit Hochbauamtsleiter Mittner und Architektin Pfeuffer das Pilotprojekt „Filstalhaus“ der Öffentlichkeit vor. Der geplante Neubau soll auf dem derzeit brach liegenden Grundstück Göppinger Straße 38 erstellt werden.
Die zwei verbundenen Gebäudeteile vereinen dabei unterschiedliche Unterbringungsformen, so der Schultes. Einen Gebäudekomplex wird der Landkreis langfristig für die Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft anmieten. Der andere Teil wird von der Gemeinde für die Anschlussunterbringung genutzt. Zwar würden derzeit relativ wenig Flüchtlinge nach Deutschland komme, dennoch sei man alleine durch den Abriss des ehemaligen Gasthofs Sonne in der Pflicht Wohnraum zu schaffen, so Bürgermeister Karl Vesenmaier.
Das Landratsamt bereite derzeit die Ausschreibung vor, berichtete Hochbauamtsleiter Mittner. Ob das Gebäude in Holzbau- oder Massivhausbauweise errichtet werde, hänge von den Angeboten der Anbieter ab. In jedem Falle solle aber eine Mindesthaltbarkeit von 50 Jahren erreicht werden. Der Baubeginn könne – je nach Auftragslage der Firmen – bereits im Oktober oder November sein.
Im Anschluss daran erläuterte die Landkreismitarbeiterin Natalia Pfeuffer die Nutzungsmöglichkeiten. Im Bereich der Gemeinschaftsunterkunft könnten bis zu 12 Personen pro Etage untergebracht werden. Auf rund 60 Quadratmeter würden drei Vier-Bett-Zimmer, eine Küche und zwei Nasszellen Platz finden. Der Grundriss sei dabei so flexibel, dass ohne viel Aufwand ein Umbau in Wohnungen denkbar wäre. So sei anstelle der zweiten Nasszelle im Gebäudekomplex für die Anschlussunterbringung ein Abstellraum vorgesehen und mittels eines abgetrennten Windfangs könnte aus der Küche und einem Schlafzimmer ein großer Wohn-/Essbereich entstehen. In einer Wohneinheit hätte im Anschluss daran eine sechsköpfige Familie Platz. Bürgermeister Vesenmaier rechnet mit Gesamtkosten von derzeit 660.000 Euro für die Gemeinde. Derzeit bemüht sich die Gemeindeverwaltung noch einen öffentlichen Zuschuss zu erhalten. Weitere Einnahmen erhalte die Gemeinde vom Landkreis, der den Bereich für die Gemeinschaftsunterkunft für eine Dauer von 17 Jahren anmieten wird.
Im Gremium bestand Einigkeit, dass die Entwürfe gelungen seien und sich der Neubau auch gut in die Umgebung eingliedern würde. Der umbaute Raum sei, im Vergleich zum ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude, deutlich geringer. Der Gemeinderat erteilte daher im Anschluss einstimmig das Einvernehmen sowie die notwendigen Befreiungen/Ausnahmen. Parallel dazu läuft nun die Nachbaranhörung.
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger hängen die Ansichten sowie der Lageplan im Foyer des Rathauses zur Einsicht aus.
Foto unen: Früher als Bauernhof und später als Flüchtlingshaus genutzt. Der Abbruch erfolgte bereits vor einigen Jahren.