Noch in diesem Jahr Tunneldurchstich am künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof • Umstiegsszenarien entbehren jeder Grundlage
Das Gemeinschaftsprojekt Stuttgart 21 ist weit fortgeschritten und wird so zu Ende gebaut, wie es der Finanzierungsvertrag der Projektpartner Bundesrepublik Deutschland, Land Baden-Württemberg, Verband Region Stuttgart, Landeshauptstadt Stuttgart, Flughafen Stuttgart GmbH und Deutsche Bahn AG aus dem Jahr 2009 vorsieht. Umstiegsszenarien hingegen entbehren jeder Grundlage. Das bekräftigt die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH anlässlich der Veröffentlichung von alternativen Gedankenspielen von Projektgegnern. „Der Zug für einen Umstieg bei Stuttgart 21 ist längst abgefahren“, sagt Geschäftsführer Manfred Leger, „nachdem wir in dieser Woche den Planfeststellungsbeschluss für den Flughafenbahnhof erhalten haben, können wir nun auch dort richtig loslegen.“
Stuttgart 21 bietet große städtebauliche Chancen für die Landeshauptstadt und besticht mit hohem verkehrlichen Nutzen: Die Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens innerhalb der Bahnprojekts Stuttgart–Ulm ermöglicht im Land und in der Region mehr Zugfahrten, neue Direktverbindungen und kürzere Reisezeiten. 75 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg leben in Stadt- und Landkreisen, die davon profitieren. Darüber hinaus werden durch den Anschluss des Stuttgarter Flughafens an den Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene die Verkehrsträger intelligent verknüpft. Der bevölkerungsstarke und wirtschaftlich gut entwickelte Filderraum, in dem rund 200.000 Menschen leben und arbeiten, erhält seinen eigenen vollwertigen Bahnhof.
Projekt auch bei Eintreten aller Risiken im Finanzierungsrahmen
Bei der Lenkungskreissitzung am 30. Juni 2016 und auf der anschließenden Pressekonferenz haben alle Projektpartner – an der Spitze mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn – übereinstimmend bekräftigt, die Bauherrin Deutsche Bahn dabei unterstützen zu wollen, Stuttgart 21 so schnell und so kostengünstig wie möglich zu bauen.
Selbst wenn alle auch neu identifizierten Risiken einträfen, bliebe das Projekt Stuttgart 21 innerhalb des vom Aufsichtsrat bewilligten Finanzierungsrahmens in Höhe von 6,526 Milliarden Euro. Das hat eine umfängliche Bestandsaufnahme des Projekts ergeben, über die der DB-Vorstand den Aufsichtsrat am 15. Juni 2016 und den Lenkungskreis aller Projektpartner am 30. Juni informiert hat. Zudem strebt die Deutsche Bahn weiterhin an, das Projekt Stuttgart 21 zusammen mit der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wie geplant 2021 in Betrieb zu nehmen.
Bau des neuen Bahnknotens Stuttgart weit fortgeschritten
Für die Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart mit insgesamt drei neuen Personenbahnhöfen und einem Abstellbahnhof sind rund 16,5 Kilometer und somit mehr als ein Viertel von insgesamt 59 Kilometer Tunnelröhren vorangetrieben. Im September wird die Grundsteinlegung für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof erfolgen. Noch in diesem Jahr wird der Tunneldurchschlag am Nordkopf des künftigen Durchgangsbahnhofs erwartet, um die Jahreswende 2016/17 am Südkopf. Für die neue S-Bahn-Station Mittnachtstraße ist der Betontrog gegossen; für den Anschluss des Flughafens mit einem Fernbahnhof liegt seit diesen Donnerstag der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamts vor, nachdem alle Projektpartner im Frühjahr 2015 einvernehmlich eine Umplanung im Filderbereich beschlossen hatten; für den Abstellbahnhof in Untertürkheim soll der Planfeststellungsantrag noch dieses Jahr eingereicht werden.
Neubaustrecke kurz vor Durchstich am Hauptbahnhof Ulm
Für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist inzwischen über die Hälfte von insgesamt 61 Kilometer Tunnel gegraben. Anfang 2017 wird der Durchschlag des Albabstiegstunnels in Ulm erwartet. Der Baustart des rund 8,2 Kilometer langen Albvorlandtunnels ist für Frühjahr 2017 geplant. Es gibt gute Chancen, den Bau der Neubaustrecke unterhalb des kalkulierten Budgets in Höhe von 3,26 Milliarden Euro abzuschließen. Zwei Drittel des für Bauaufträge vorgesehenen Volumens sind vergeben. Die Vergaben für den Rohbau blieben deutlich unter zwei Milliarden Euro.
PM