Göppingen: Infostand und Moschee-Besuch

Gemeinsam mit mehr als 70 bundesweiten Organisationen und Einrichtungen fordert der Interkulturelle Rat in Deutschland dazu auf, sich vom 16. bis 29. März an den internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen und Zeichen zu setzen. In Göppingen sind zwei Veranstaltungen geplant.

Am Samstag, 21. März, dem von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag gegen Rassismus erklärten Gedenktag, kann man sich an einem Info-Stand über Rassismus und Möglichkeiten des Widerstands informieren. Den musikalischen Beitrag wird die multikulturelle Trommelgruppe Enyo Kelè leisten. Der Stand findet vor dem Rathaus von 11 bis 13 Uhr statt.

Eingeladen wird zudem in das Türkische Kulturzentrum, Mittlere Karlstraße 83, am Freitag, 27. März: Um 12:45 Uhr bietet die Moschee an, gemeinsam am Freitagsgebet teilzunehmen und anschließend, ab 13 Uhr, die Moschee zu besichtigen. Nach der Begrüßung und Führung durch den Vorstand Dogan Tufan wird Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull sprechen; anschließend hält Prof. i.R. Dr. phil. Giovanni Orrù einen Vortrag zum Thema „Weltethos der Religionen“. Dr. Orrù hat bis zu seiner Emeritierung an der Universität in Trient, Italien, gelehrt, die eine Partnerschaft mit der Tübinger Universität verbindet. Mit dem Tübinger Theologen Prof. Hans Küng stand Orrù im engen Austausch. Gegen 13:30 Uhr schließt sich ein gemeinsames Mittagessen an. „Durch ihr Mitwirken am Freitagsgebet und in anschließenden Gesprächen können die Besucher ein Zeichen der Verbundenheit setzen und so die Solidarität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern“, unterstützt die Integrationsbeauftragte Dragica Horvat die Veranstaltung.

Seit einigen Monaten gibt es in Deutschland „mehr Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Moscheen und Synagogen. Populisten, Rechtsextremisten und rassistische Demonstrationen schüren Ängste und Hass gegen Flüchtlinge, Muslime, Roma, Juden und andere Minderheiten“, schreiben die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus und der Interkulturelle Rat in Deutschland in einer Presseerklärung. Gleichzeitig gab es in Deutschland noch nie so viele und so große Demonstrationen für kulturelle Vielfalt und gegen den Hass und die Diskriminierung von Minderheiten. Breite Bündnisse stellen sich entschieden gegen rassistische Argumente und Versammlungen. „Auch wir in Göppingen können auf stabile Bündnisse zählen, die sich immer wieder für Weltoffenheit und Humanismus, Demokratie und Zusammenhalt in der Vielfalt in unserer Gesellschaft stark machen“, erklärt Dragica Horvat. „Erst kürzlich hat der Integrationsausschuss einstimmig eine Erklärung gegen PEGIDA veröffentlicht. Viele Mitglieder sind ehrenamtlich in unterschiedlichsten Bereichen engagiert. Das Kulturreferat fördert mit seinem Förderprogramm ethnisch gemischte Veranstaltungen.“ Und was der Runde Tisch Asyl seit über einem Jahr in der Flüchtlingsarbeit leistet, ist vorbildlich. „Die wichtigste Arbeit bleibt natürlich die Prävention, weshalb wir auch sehr erfreut sind, dass wir in das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ aufgenommen wurden, das Bekämpfung von Rechtsextremismus im Fokus hat. Damit können wir die erfolgreiche Arbeit aus dem Programm ‚Toleranz fördern – Kompetenz stärken‘ nun fortsetzen“, ergänzt Ulrike Haas, Leiterin des Referats Kinder und Jugend. Mit der Jugendberufshilfe Future und mit Harald Maas, der die Koordination des Programms innehat und sich bei ‚Schule ohne Rassismus‘ engagiert, hat die Stadt einen kompetenten Partner.

PM

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