Jeder fünfte Autofahrer verzichtet auf den Sicherheitsgurt

Obwohl seit 40 Jahren Pflicht wurde bei einer Stichprobe fast jeder fünfte Autofahrer ohne umgelegten Sicherheitsgurt angetroffen.  Dies ermittelte der Kreisclub Esslingen-Göppingen des ACE Auto Club Europa im Rahmen seiner diesjährigen Verkehrssicherheitsaktion „Komm gurt an“, die er in Göppingen und Filderstadt-Bonlanden durchführte.

Der ACE nimmt in diesem Jahr die „Gurtmuffel“ ins Visier und will sie motivieren, sich künftig unbedingt bei jeder Autofahrt anzuschnallen. Anlass für die Aktion sind die Zahlen aus den Polizeiberichten, wonach bundesweit durchschnittlich jedes fünfte tödliche Verkehrsopfer zum Zeitpunkt des Unfalls nicht angeschnallt war.

Die Kreisvorstandsmitglieder Winfried Patzwaldt und Harald Kraus haben Anfang des Monats am Kreisverkehr bei der Göppinger EWS-Arena  festgestellt, dass 17,52 Prozent von rund 700 anonym gezählten Fahrzeuglenkern den Sicherheitsgurt nicht benutzt haben. Hingegen hat ihr Kollege Jan Weller bei seiner Stichprobe in der Bonländer Hauptstraße nur 6 Prozent „Gurtsünder“ registriert. Warum auf den Fildern die Gurtpflicht offenkundig ernster genommen wird als in Göppingen, konnte der ACE spontan nicht ergründen.

Der ACE betont, dass Eltern häufig davon ausgingen, dass ihren Kindern  bei geringen Geschwindigkeiten nichts passieren könnte. Tatsächlich wurde aber bereits in einer bundesweiten Untersuchung festgestellt, dass mehr als jedes fünfte Kind im Auto vorschriftswidrig oder überhaupt nicht angeschnallt war. „Ein Blick in die Unfallstatistik lässt vermuten, dass sich dies nicht geändert hat“, erklärte der ACE-Kreisvorsitzende.

Der ACE macht darauf aufmerksam, dass bei der Missachtung der Anschnallpflicht ein Bußgeld von 30 Euro fällig wird. „Ist ein Kind nicht angeschnallt, verdoppelt sich das Bußgeld auf 60 Euro“, fügte der Kreis-Vizechef des ACE, Jan Weller hinzu. Außerdem werde ein Punkt in Flensburg eingetragen.

Der ACE fordert eine gesetzlich vorgeschriebene Anfahrtssperre bei nicht angelegten Sicherheitsgurten. „Damit könnte die Zahl der Unfalltoten, die in 2015 leider wieder gestiegen ist, spürbar reduziert werden“, hofft der Göppinger Winfried Patzwaldt. Auch ein verpflichtendes Sicherheits-Warnsignal, wenn die Sicherheitsgurte auf den hinteren Sitzen nicht angelegt worden sind, könne dazu beitragen, der so genannten Vision Zero (keine Verkehrstoten und Schwerverletzte mehr) näher zu kommen.

„Sich anstelle des Sicherheitsgurts auf die sonstigen Sicherheitselemente wie zum Beispiel den Airbag zu verlassen, wäre ein großer Trugschluss“, warnte der ACE-Kreisvorsitzende.

PM

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