Am ersten größeren Warnstreiktag im Sozial- und Erziehungsdienst heute im Raum Reutlingen und Tübingen, Mannheim und Schwäbisch Gmünd übertrifft die Streikbeteiligung die Erwartungen von ver.di deutlich: In fast allen der bestreikten Kindertagesstätten sind hundert Prozent der Beschäftigten im Arbeitskampf, allein in Reutlingen und Tübingen sind über 100 Kindertagesstätten geschlossen.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Das ist ein unmissverständliches Signal an die Arbeitgeber: Gesellschaftliche Anerkennung reicht nicht mehr, auch die Bezahlung muss endlich der Tätigkeit entsprechen.“
Auf einer Kundgebung in Reutlingen sagte der Geschäftsführer von ver.di Fils-Neckar-Alb Martin Gross vor über 600 Streikenden: „Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen tragen eine große Verantwortung. Sie sind zu Recht stolz auf ihre Arbeit. Deshalb ist eine angemessene Bezahlung überfällig.“
Am Donnerstag werden die Warnstreiks nochmals ausgeweitet. Betroffen sind dann Stuttgart mit den Landkreisen Rems-Murr, Böblingen und Ludwigsburg, die Stadt Karlsruhe sowie Heilbronn, Crailsheim, Weinsberg und Neckarsulm. Auch hier zeichnet sich bereits eine sehr hohe Streikbeteiligung, auch in den kleineren Gemeinden, ab. Die allermeisten bestreikten Einrichtungen werden voraussichtlich geschlossen bleiben. Am Freitag finden noch Streiks in Ulm und Aalen statt.
Betroffen sind wieder Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Sozial- und Jugendämter, Werkstätten und Wohnheime für behinderte Menschen, Kinder- und Jugendheime, Jugendhilfeeinrichtungen und auch Krankenhäuser (Sozialdienst). In den betroffenen Kindertagesstätten wurden die Eltern von ver.di bereits frühzeitig informiert. ver.di rechnet allein am Donnerstag mit mehreren Tausend Streikenden.
PM