Das Hauptgebäude des Landratsamts weist aufgrund der fast 50-jährigen Nutzungsdauer einen erheblichen Sanierungsaufwand auf. Eine Brandverhütungsschau sowie ein von der Stadt Göppingen als zuständiger Genehmigungsbehörde gefordertes Brandschutzgutachten haben auch gravierende Brandschutzmängel identifiziert.
Handlungsdruck besteht auch hinsichtlich fehlender Büro-, Park- und Lagerflächen. In den vergangenen Jahren kamen für die Landkreisverwaltung z.B. durch Verwaltungsreformen zahlreiche weitere Aufgaben hinzu, für deren Erfüllung Personal erforderlich war, entsprechende Räumlichkeiten jedoch nicht oder nur unzureichend zur Verfügung standen. Als Damoklesschwert schwebt zudem der Wegfall der ehemaligen Übersiedlerwohnheime über dem Landratsamt. Für diese Gebäude ist die ursprüngliche Genehmigungsdauer der Stadt Göppingen längst überschritten. Sie sind auch baulich nur auf eine begrenzte Nutzungsdauer von rund 20 Jahren ausgelegt. Für die rund 60 Mitarbeiter, die in diesen stark sanierungsbedürftigen Bauten untergebracht sind, muss baldmöglichst eine Ersatzlösung gefunden werden.
Aufgrund dieser komplexen Problemstellungen wurde mit externer Unterstützung eine konzeptionelle Aufarbeitung unter ganzheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Ergebnis dieser durch den Kreistag beauftragten Untersuchung war eine Machbarkeitsstudie mit unterschiedlichen Varianten, die hinsichtlich ihrer Geeignetheit, Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit betrachtet und bewertet wurden.
Die in der Machbarkeitsstudie empfohlene Variante 2 sieht eine stufenweise Sanierung des Hauptgebäudes sowie eine bauliche Erweiterung auf der Südseite als wirtschaftlichste Alternative an. Der Kreistag beschloss daraufhin einstimmig im März 2014 eine Vorplanung mit Kostenschätzung zur Erweiterung des Landratsamtsgebäudes südlich vom Hochhaus erstellen zu lassen. Die in dieser Vorplanung zu ermittelnden Kosten sollen in das zu erstellende Finanzkonzept für die kommenden Jahre eingearbeitet werden, das als Grundlage für den weiteren Entscheidungsprozess erforderlich ist. Erst danach kann über eine Realisierung der dringend notwendigen Erweiterung vom Kreistag entschieden werden.
Aus diesem Grund wurde ein europaweites VOF-Verfahren mit einem Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Im Februar wurden durch ein Preisgericht mit namhaften Architekten sowie Mitgliedern des Kreistags und der Verwaltungsspitze aus 13 eingereichten Arbeiten 3 Preise und eine Anerkennung ausgewählt. Auf Empfehlung des Preisgerichts soll nun der erste Preisträger, das Büro BFK Architekten aus Stuttgart mit den weiteren Planungen, in der ersten Stufe mit einer Vorplanung mit Kostenschätzung, beauftragt werden.
Die Wettbewerbsarbeiten aller 13 Büros sind in der Eingangshalle im Landratsamt noch bis zum 7. April ausgestellt und können während der allgemeinen Öffnungszeiten besichtigt werden.
Landratsamt 2015+ Präsentation
PM