Am kommenden Montag ruft ver.di die Auszubildenden der vier Uniklinika zu einem Azubistreiktag auf.
„Damit wollen wir vor der zweiten Verhandlungsrunde in Stuttgart den Arbeitgebern unmissverständlich klarmachen: einen Abschluss ohne Sicherung der Ausbildungsqualität kann es nicht geben. Es braucht ein verbessertes Angebot für die Erhöhung der Ausbildungsentgelte. Azubis in Krankenhäusern sind ebenfalls hoch belastet und sollen deshalb ebenso viele Urlaubstage bekommen wie die Beschäftigten“, so Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin.
Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Uniklinika für die rund 27.000 Beschäftigten werden am 30. Mai in Stuttgart im Hotel Steigenberger fortgesetzt. ver.di erwartet mindestens 300 Auszubildende aus den vier Krankenpflegeschulen in Tübingen, Heidelberg, Freiburg und Ulm zu einer Kundgebung mit Irene Gölz und Martin Gross, stellvertretendem Landesbezirksleiter von ver.di Baden-Württemberg, vor Verhandlungsbeginn um 11:30 Uhr in der Lautenschlagerstraße neben dem Steigenberger Hotel.
Ein erstes Angebot der Arbeitgeber hatte ver.di am 12. Mai als „verhandlungsfähig, aber ungenügend“ zurückgewiesen und ein verbessertes Angebot gefordert.
Die Arbeitgeber hatten eine Erhöhung der Entgelte um 2,2 Prozent bei einer Laufzeit von 15 Monaten angeboten, das entspricht 1,76 Prozent. Damit liegen sie noch weit unter den von ver.di geforderten 200 Euro, insbesondere fehlt die soziale Komponente ganz. Für die Auszubildenden boten die Arbeitgeber eine Erhöhung des monatlichen Entgeltes um 40 Euro monatlich. Für sie soll es weiterhin weniger Urlaub geben als für die Arbeitnehmerinnen. Eine Tarifierung der Ausbildungsqualität und verbindliche Regelungen für die Sicherstellung der Stunden für die Praxisanleitung haben die Arbeitgeber ebenso verweigert, wie ein Angebot zu einem Entlastungstag und zu einem weiteren freien Tag für ver.di-Mitglieder.
ver.di fordert für die Beschäftigten der vier Uniklinika Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm 200 Euro mehr pro Monat für alle Arbeitnehmerinnen, einen Entlastungstag für alle, als Bonus für Gewerkschaftsmitglieder einen zusätzlichen freien Tag, Erhöhung der Azubi- und Praktikantenentgelte um 120 Euro monatlich, den gleichen Urlaubsanspruch für die Azubis wie für die Arbeitnehmerinnen und die tarifvertragliche Regelung der Ausbildungsqualität, insbesondere die Sicherstellung der Praxisanleitung. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Die Tarifverträge sind zum 30. April 2016 gekündigt worden. Mit diesem Termin endete auch die Friedenspflicht.
PM