Vor der dritten Tarifverhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes der Länder haben insgesamt 6.500 Landesbeschäftigte die Arbeit niedergelegt, davon rund 4.000 aus dem ver.di Bereich. In Stuttgart demonstrieren derzeit 5.000 Streikende aus ganz Baden-Württemberg. Zu dem Warnstreik mit zentraler Kundgebung aufgerufen hatten die Gewerkschaften ver.di, GEW, GdP und IG BAU. Beschäftigte von Universitäten und vom KIT, Zentren für Psychiatrie, Studierendenwerken, Regierungspräsidien, Autobahnmeistereien aber auch Wilhelma, Museen, Münze, Statistisches Landesamt, Staatsgalerie und Staatstheatern forderten die Arbeitgeber auf, die Landesbeschäftigten nicht schlechter zu stellen als ihre Kolleginnen und Kollegen beim Bund und in den Kommunen.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, forderte auf der Kundgebung auf dem Schlossplatz direkt vor dem Finanzministerium vom dortigen Hausherrn: „Nils Schmid möchte Baden-Württemberg zum Musterland für gute Arbeit machen. Gute Arbeit heißt auch gute Bezahlung und gute Rente, damit kann er nächste Woche im eigenen Laden anfangen.“
Bei der dritten und letzten vereinbarten Runde ab Montag in Potsdam erwartet ver.di von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) einen großen Schritt auf die Beschäftigten zu.
ver.di fordert für die rund 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich wird die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage gefordert. Zusätzlich sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppiert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden.
PM