Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen in Baden-Württemberg haben heute in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen sowie Zollernalb ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Bevor morgen die Verhandlungen in Potsdam fortgesetzt werden, streikten heute nochmals Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes ganztägig. In der Region Neckar-Alb blieben die meisten Kindertagesstätten geschlossen, es wurden Stadtwerke, Bauhöfe, Kliniken sowie Verwaltungen in vielen Gemeinden und Städten bestreikt.
Auf der Kundgebung auf dem Reutlinger Marktplatz sagte der stellvertretende ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross vor 1.300 Streikenden: „Die Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen ist ausgesprochen hoch, die Stimmung eindeutig: Kommt die nächsten Tage kein anständiges Angebot auf den Tisch, das den Beschäftigten einen spürbaren Kaufkraftgewinn bringt, ist diese Tarifrunde noch lange nicht zu Ende.“
Am Flughafen in Stuttgart folgten Beschäftigte spontan einem Warnstreikaufruf von ver.di und beteiligen sich damit zwischen 11:30 und etwa 14 Uhr an den Warnstreiks an anderen deutschen Flughäfen.
Insgesamt haben sich damit seit Anfang letzter Woche rund 15.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg an den Warnstreiks beteiligt.
Hintergrund:
ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter anderem sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die Ergebnisse sollen zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und –empfänger des Bundes übertragen werden.
In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes (Stichtag: 30.6.2014) 192.800 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. 63 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Die Teilzeitquote beträgt 41 Prozent (insgesamt). Im Jahr 2000 lag die Teilzeitquote noch bei 34 Prozent. 25 Prozent der Beschäftigten sind 55 Jahre und älter.
PM