Um insbesondere Flüchtlingen und bedürftigen Menschen die Reparatur von Fahrrädern zu ermöglichen, ein weiteres Element der Tagesstruktur zu erhalten und eine Plattform der Integration zu schaffen, wurde in der Flüchtlingsunterkunft in der Julius-Keck-Straße 2-18 in Göppingen-Bodenfeld eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt eingerichtet.
Dort können die Bewohner der Gebäude gespendete Fahrräder unter fachkundiger Anleitung reparieren und anschließend selbst nutzen. In einem weiteren Schritt werden die Nachbarn aus Bodenfeld die Möglichkeit haben, ihre eigenen, reparaturbedürftigen Fahrräder wieder instand zu setzen. Auch werden Fahrräder gegen ein geringes Entgelt an Bedürftige abgegeben.
Geöffnet ist die Fahrradwerkstatt am Montag und Dienstag jeweils von 14.00-17.00 Uhr und am Mittwoch von 9.00-12.00 Uhr.
Die FLÜWO Bauen Wohnen eG finanzierte als Eigentümer des Gebäudes den Umbau der Räume und die Einrichtung der Werkstatt. Träger des Projekts sind die FLÜWO, die Katholische Kirche in Göppingen und das netzwerk arbeitswelt (Betriebsseelsorge des Katholischen Dekanats Göppingen-Geislingen) in Kooperation mit der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung (SAB).
Verkehrssicherheits-Experten werden ausgebildet
Noch im April werden in Zusammenarbeit mit der Polizei Flüchtlinge und Ehrenamtliche zu Verkehrssicherheits-Experten ausgebildet. Diese sollen nach ihrer Ausbildung als Multiplikatoren und Ratgeber in Sachen Verkehrssicherheit wirken. Starten wird die Ausbildung mit zwei Flüchtlingen aus der Julius-Keck-Straße und zwei Ehrenamtlichen aus Bodenfeld. Neben praktischen Unterweisungen auf dem Verkehrsübungsplatz werden den Teilnehmern theoretische Kenntnisse im interkulturellen Treffpunkt „Pauls Cafe“ im Gemeindehaus St. Paul vermittelt. Erster Schulungstermin für Flüchtlinge ist bereits am 4. Mai 2016.
Zudem wird jedes Fahrrad vor Benutzung durch einen Fahrradmechaniker-Meister geprüft und als verkehrssicher abgenommen und registriert. Für jedes so fertiggestellte Fahrrad wird die Flüwo zusätzlich 10 Euro spenden. Fahrräder aus Sammelaktion
In vielen Fahrradräumen in den Wohnanlagen der Flüwo blieb im Laufe der Zeit eine große Anzahl herrenloser Fahrräder zurück, bei denen der Eigentümer längst ausgezogen war und nicht mehr ermittelt werden konnte. An allen 23
Standorten der Genossenschaft wurden rund 800 dieser Fahrräder eingesammelt. Rund 550 davon wurden dem Verein „Fahrräder für Afrika“ übergeben, welcher die Fahrräder in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen an soziale Projekte in Afrika verteilt. Die verbleibenden 250 Fahrräder bilden jetzt den Grundstock für die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt in Bodenfeld.
PM