Viele Menschen fürchten sich davor, dass sie am Lebensende unnütz und einsam sind und nicht mehr über sich selbst bestimmen können. Sie haben Angst vor Schmerzen und vor einem schwer ertragbaren Schwebezustand zwischen Leben und Tod. Sie möchten in Würde sterben können.
Dr. Angelika Daiker, Stuttgart, berichtete eindrucksvoll von ihrer Arbeit und ihren Erlebnissen als Leiterin des Hospiz St. Martin, Stuttgart. In der Vertreterversammlung des Forums Katholische Seniorenarbeit in Faurndau wurde 30 Altenclubleitern klar, dass Sterbende der besonderen Fürsorge und Zuwendung ihrer Mitmenschen bedürfen. Wer krank oder hilflos ist möchte nicht allein gelassen werden. Besonders im Hospiz werden Sterbende umsichtig und mitfühlend betreut. Wie das gelingen kann, darüber berichtete die Trauerbegleiterin Dr. Angelika Daiker anhand zahlreicher Fragen, die sich in dieser letzten “Lebenssituation“ auftun, sehr einfühlsam. „Wenn wir an das Sterben denken, fürchten wir uns vor allem vor den Schmerzen, der Übelkeit, der Atemnot und dem Dahinsiechen. Auch die Einsamkeit, geliebte Menschen zu verlieren, aber auch die Angst, der Familie zur Last zu fallen, beschäftigt viele Todkranke“, so die Trauerbegleiterin. „Die „Gäste“, wie die Menschen im Hospiz genannt werden, erhoffen sich vom Sterben, dass es schnell geht, dass sie gut Abschied nehmen können, nicht leiden müssen, dass jemand bei Ihnen ist und dass sie würdig sterben können“. Hilfreich ist, sofern noch möglich, rechtzeitig eine Patientenverfügung mit Vollmacht zu erstellen, Menschen denen ich vertrauen kann, meine Wünsche zu kommunizieren.
„Um gut sterben zu können, braucht‘s eine Hoffnung, die mich nährt und trägt“, davon ist die Theologin überzeugt und vor allen Dingen: „Kann ich bereits heute von mir sagen, dass ich „versöhnt sterben“ könnte. Anhand der letzten sieben Worte Jesu erläuterte die Hospizleiterin hilfreiche Fragen zum Lebensende: „Was ist schuldhaft und unerledigt in meinem Leben? Kommt etwas danach oder ist am Ende alles aus? Wen lasse ich zurück und wie werden diese Menschen ohne mich weiterleben? Wie lebendig und tragend ist mein Glaube? Welche körperlichen Aspekte des Sterbens ängstigen mich? Habe ich gelebt und vollendet, was ich leben wollte? Wie groß ist mein Vertrauen, meine Hingabe wenn es soweit ist?“ Frau Daiker ist davon fest überzeugt. „Wir gehen nicht auf ein Nichts zu!“
Dem hilfreichen Vortrag ging eine Gedenkminute an den langjährigen Vorsitzenden Winfried Dehner, der am 8. März nach langer schwerer Krankheit verstorben ist, voraus.
Felix Müller, Dekanatsreferent