Im Tarifkonflikt mit dem TÜV SÜD erhöht ver.di den Druck auf den Arbeitgeber weiter. Nach dezentralen Warnstreiks an gut 50 Standorten zwischen dem 1. und 4. April ruft ver.di nun die Beschäftigten in allen Konzernbereichen am Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen auf. Zu einer Kundgebung vor der Konzernzentrale in München werden einige hundert Streikende aus ganz Bayern und Baden-Württemberg erwartet.
Ablauf in München: Bis 10.30 Uhr gemeinsamer Treffpunkt aller Streikenden in München zur Streikgelderfassung und Streikfrühstück im Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstr. 64, 80336 München.
Ab 11.00 Uhr: Demo zur Konzernzentrale in der Westendstraße 199, 80686 München.
Dass der Arbeitgeber letzte Woche schriftlich ein einheitliches Angebot für alle Beschäftigten abgegeben hat, führt ver.di auf die Warnstreiks zurück.
Eva Schmidt, ver.di Verhandlungsführerin „Wir demonstrieren auch im Streik, ein TÜV, ein Tarif. Deshalb werden am Mittwoch Beschäftigte aus allen Konzerngesellschaften des TÜV, Kolleginnen und Kollegen mit und ohne Tarifbindung, gemeinsam ein klares Signal senden: Wir kämpfen gemeinsamen für einen einheitlichen und guten Abschluss für alle.“
Nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden in der Tarifrunde beim TÜV SÜD hatte ver.di vorletzte Woche zu ersten Warnstreiks aufgerufen.
Derzeit gibt es eine einheitliche Vergütungstabelle für alle Tarifbeschäftigten im TÜV SÜD Konzern. Die Arbeitgeberseite hatte sich in den Verhandlungen bisher einem einheitlichen Abschluss verweigert und wollte eine Spaltung der Belegschaft bei der Bezahlung: Ihr bisheriges Angebot mit Lohnsteigerungen von nur knapp über einem Prozent hat sie letzte Woche schriftlich geringfügig verbessert, erstmals einheitlich für alle. ver.di hat weitere Verhandlungstermine angeboten. ver.di lehnt eine Spaltung der Belegschaft ab und fordert 5,5 Prozent für alle Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Im TÜV SÜD Konzern arbeiten bundesweit rund 11.000 Beschäftigte. Die Tarifbindung gilt für etwa 7.000 Beschäftigte.
Während des Warnstreiks kann es an den Prüfstellen zu Einschränkungen bei Fahrzeuguntersuchungen wie HU/AU oder Eintragungen an Fahrzeugen kommen.
PM