Nach Feststellungen des Statistischen Landesamtes Baden‑Württemberg gab es im Jahr 2014 im Gesundheitssektor Baden‑Württembergs rund 719 400 Beschäftigungsverhältnisse. Dies entsprach einem Zuwachs von rund 14 000 bzw. 2,0 Prozent gegenüber 2013. Charakteristisch für den Gesundheitssektor ist der hohe Beschäftigungsanteil von Frauen. Dieser belief sich 2014 in Baden‑Württemberg auf rund drei Viertel. Besonders hoch fiel der Anteil von Frauen in der ambulanten (gut 89 Prozent) sowie der stationären und teilstationären Pflege (gut 87 Prozent) aus. Im Rettungsdienst waren dagegen nur knapp 29 Prozent der Stellen von Frauen besetzt.
Teilzeitbeschäftigung spielt im Gesundheitssektor eine relativ große Rolle. So lag das in Vollzeitstellen umgerechnete Gesundheitspersonal dieser Beschäftigungsart 2014 bei 520 300 Vollzeitäquivalenten. Verglichen mit dem Vorjahr belief sich das Plus auf knapp 8 700 (1,7 Prozent). Die Teilzeitbeschäftigung ist besonders in der ambulanten Pflege weit verbreitet, wohingegen in den Vorleistungseinrichtungen des Gesundheitssektors die Vollzeitbeschäftigung besonders stark ausgeprägt ist. Die meisten Beschäftigten im Gesundheitsbereich waren 2014 den ambulanten (knapp 39 Prozent), gefolgt von den stationären/teilstationären Einrichtungen (34,5 Prozent) zuzuordnen. Darunter zählten die Arztpraxen mit rund 90 500 bzw. die Krankenhäuser mit 146 000 Beschäftigungsverhältnissen jeweils zu den größten Arbeitgebern. Der kleinste Beschäftigungsanteil war im Bereich Gesundheitsschutz zu verzeichnen.
Diese und weitere miteinander vergleichbare Länderergebnisse werden durch die Arbeitsgruppe Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AG GGRdL) bereitgestellt, in der auch das Statistische Landesamt Baden‑Württemberg vertreten ist. Die AG GGRdL beschäftigt sich mit der systematischen Gesamtdarstellung von Niveau, Struktur und Entwicklung der Gesundheitsausgaben, des Gesundheitspersonals und der Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft der jeweiligen Mitgliedsländer.
Tabelle 1
Beschäftigungsverhältnisse im Gesundheitssektor in Baden-Württemberg 2014 sowie Veränderungsrate zum Vorjahr | ||
Gesundheitssektor | Beschäftigungsverhältnisse insgesamt | Veränderungsrate zum Vorjahr |
in 1.000 | in % | |
Gesundheitssektor insgesamt | 719,4 | +2,0 |
Gesundheitsschutz | 2,7 | −2,2 |
Ambulante Einrichtungen | 277,9 | +2,6 |
davon | ||
Arztpraxen | 90,5 | +1,6 |
Zahnarztpraxen | 46,8 | +1,7 |
Praxen sonstiger medizinischer Berufe | 63,6 | +3,7 |
Apotheken | 29,4 | +3,0 |
im Einzelhandel | 15,5 | +2,5 |
Einrichtungen der ambulanten Pflege | 32,2 | +4,1 |
Stationäre und teilstationäre Einrichtungen | 247,9 | +1,1 |
davon | ||
Krankenhäuser | 146,0 | +1,9 |
Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen | 19,3 | +0,7 |
Stationäre und teilstationäre Pflege | 82,6 | −0,1 |
Rettungsdienst | 7,3 | +5,8 |
in der Verwaltung | 24,1 | −0,7 |
Sonstige Einrichtungen | 47,2 | +4,7 |
Vorleistungseinrichtungen | 112,3 | +1,8 |
Tabelle 2
Gesundheitspersonal in Baden-Württemberg 2014 | |
Gesundheitssektor | Anteil Frauen |
Prozent | |
Datenquelle: AG GGRdL. | |
Rettungsdienst | 28,9 |
Vorleistungseinrichtungen | 51,1 |
im Einzelhandel | 63,7 |
in der Verwaltung | 66,2 |
Gesundheitsschutz | 75,0 |
Krankenhäuser | 75,8 |
Sonstige Einrichtungen | 76,2 |
Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen | 76,9 |
Arztpraxen | 81,5 |
Praxen sonstiger medizinischer Berufe | 81,9 |
Zahnarztpraxen | 82,4 |
Apotheken | 83,4 |
Stationäre und teilstationäre Pflege | 87,3 |
Einrichtungen der ambulanten Pflege | 89,2 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.